KOMMENTAR_
Mit Traurigkeit, ja mit Bestürzung habe ich gelesen, dass sich der Propst von St. Florian vom Bezirksjägermeister einspannen lässt. Die herkömmliche Jagd züchtet in der Natur Tiere nach ihrem Gutdünken (Hirsch, Reh, Fasan, Feldhase) und verfolgt (zum Teil illegal) Tiere, die sie nicht mag (Fuchs, Marder, Habicht, Rabenkrähe, Fischreiher ...). Den Ausdruck „Raubwild“/„Raubzeug“ wird der Herr Propst in der Bibel nicht finden! Ein grundlegendes Umdenken ist bei der üblichen Jagdausübung nötig. Ein guter Anfang ist in OÖ mit dem oö. Ökojagdverband (Mörschwang) gegeben! Dort sollte sich der Herr Propst umgehend erkundigen!
Dr. Winfried Jiresch, Wels
Zu „Alle haben recht“, Nr. 11
Redakteur Heinz Niederleitner bricht in seinem Kommentar eine Lanze für die Schuldenpolitik Bundeskanzler Kreiskys. Fast wäre man geneigt zu sagen: Junger Mann, lernen Sie Geschichte. Es ist schon richtig, dass die nachfolgenden Regierungen auch Schulden gemacht haben, aber Kreisky war es vorbehalten, das Tor zum großen Schuldenmachen aufzustoßen. Das Schuldenmachen wurde unter seiner Ära so richtig salonfähig gemacht. Dazu kam, dass der „Staat“ mit seiner Schuldenpolitik ein grottenschlechtes Vorbild für breite Bevölkerungsschichten abgab und viele geradezu animiert wurden, ebenfalls über ihre Verhältnisse zu leben.
(...) Eine der ersten „Großtaten“ in den 70er-Jahren war die Einführung des Gratisschulbuches. Während bis dahin insbesondere in den höheren Schulen die Schulbücher sorgsam „gepflegt“ wurden, damit beim Weiterverkauf ein möglichst hoher Weiterverkaufspreis erzielt werden konnte, verkamen die Schulbücher dann zu einem Wegwerfprodukt. Anstatt den Eltern sozial gestaffelt über die Kinderbeihilfe mehr Geld in die Hand zu geben, dass sie selbst hätten entscheiden können, ob neue oder gut erhaltene gebrauchte Schulbücher angekauft werden, wurde das teuerste Modell gewählt und Jahr für Jahr alle Schüler, unbeschadet des Einkommens der Eltern, mit neuen Schulbüchern „beglückt“ und der Grundstein für die heutige Wegwerfgesellschaft gelegt. (...)
Gerhard Rammerstorfer, Goldwörth
Auf der Homepage der Diözese Linz ist schon sehr lange der Titel „Kirche weit denken“ angebracht. Grundsätzlich eine gute Idee bzw. Vision. Mir ist dies aber zu wenig und ich glaube, es müsste heißen, „Kirche weit und tiefer denken“.
In den Pfarren werden jetzt die Vorstellgottesdienste mit den Tischmüttern der Erstkommunionkinder gefeiert. Wenn da Tischmütter tätig sind, welche ein ganzes Jahr keinen Gottesdienst mitfeiern, obwohl es die private Situation ohne Weiteres möglich machen würde, dann glaube ich schon, dass Kirche „tiefer denken“ angebracht wäre, und es ist vielleicht auch zu hinterfragen, ob solche Personen eine Hinführung zur heiligen Eucharistiefeier in kindgerechter Weise fördern.
Max Köpl, Vöcklamarkt
Der türkische Präsident Erdo˘gan nutzt die Kriegswirren in Syrien, um die ihm verhassten Kurden zu schwächen. Ohnmächtig schauen wir zu (...). Doch so ohnmächtig sind wir nicht. Jetzt beginnt die Urlaubszeit. Wenn wir bereits geplante Urlaube stornieren, dann kann sich Erdo˘gan solche Kriegseinsätze nicht mehr leisten. Mit wirtschaftlichem Druck könnten wir „Frieden schaffen ohne Waffen“.
Rudolf Danninger, Gutau
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