KOMMENTAR_
Ich bin tief beeindruckt von dem Sonntagsgottesdienst, der von ORF 2 aus Schwanenstadt übertragen wurde. An ihm nahm auch eine Gruppe von tauben bzw. taubstummen Gläubigen teil, für die alle liturgischen Texte in die Gebärdensprache übersetzt wurden. Nicht nur die Fürsorglichkeit der beiden Priester berührte mich, sondern auch ihre erstaunliche Fähigkeit, alle liturgischen Texte simultan in die Gebärdensprache zu übersetzen. Großartig. Die Kirche kann auf ihre Priester stolz sein.
Siegfried Schimmerl, per E-Mail
Die Leserbriefseite vom 3. März 2022 hat mir alle Hoffnung genommen, dass sich in der römisch-katholischen Kirche in den nächsten Jahrzehnten (Jahrhunderten?) etwas bewegen wird. Wenn ich nicht schon so alt wäre (75) und durch meine Mitgliedschaft, „Kirchensteuer“-Leistung und viele Spenden eventuell anrechenbare „Vordienstzeiten“ bzw. Pluspunkte für das „Jüngste Gericht“ erworben hätte, würde ich auf der Stelle zur Seite (...) oder austreten. Hätte ich schon als Kind oder Jugendlicher von den unzähligen Gräueltaten der auf Macht und Reichtum fokussierten Kirchenführer und Glaubenshüter gewusst, wäre meine ehestmögliche Lossagung die logische Folge gewesen. In eine gute Gemeinschaft hineingewachsen denke ich mir jetzt oft: Man kann ja trotz allem mit Herz und Sinn ein Anhänger der unverfälschten Grundlehre Jesu, die nach wie vor mein Leitbild und Anker ist, sein und bleiben.
Anton Bumberger, Haibach/Donau
(...) Frauenpriestertum und sexuelle Verfehlungen der Priester – zwei Ihrer Lieblingsthemen – sind schon bis zum Überdruss gekaut. Nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ betätigen Sie sich als Einpeitscher für das Frauenpriestertum im Interesse einiger Befürworter und Kämpfer für Gleichberechtigung von Frauen am Altar. Dies ist aber kein vorrangiges Thema bei den meisten Gläubigen, die ganz andere Sorgen haben in dieser schwierigen Zeit. Das andauernde Bombardement mit den Verfehlungen mancher Priester erledigen die Medien zur Genüge. Mich wundert, dass auch Sie auf den gleichen Zug aufspringen und damit die Abneigung gegen die Kirche anheizen und weitere Kirchenaustritte herbeiführen (zum Beispiel Leserbriefe vom 17.2.2022). Man muss nicht alle Leserbriefe abdrucken. (...)
Rosemarie Schöggl, Altenberg
Am „Freedom Day“ werden viele wegen der Zurücknahme von Corona-Maßnahmen zu Recht aufatmen. Das Ende einer Spaltung in „die Guten oder die Bösen“, „die Richtigen oder die Falschen“, bezogen auf die Geimpften und Ungeimpften kündigt sich an, und die herbeigesehnte Wiedererlangung der Freiheit scheint in greifbarer Nähe. Dieser Blick aber beschränkt sich meist auf eine sichtbare Freiheit im Äußeren. Eine heile, friedvolle Welt aber braucht ein neues Zugehen auf die Zukunft, nämlich eine neue Freiheit im Inneren der Menschen. Erst innere Freiheit und innerer Friede schaffen eine Welt, in der nicht getrennt wird in Fleißige und Faule, Kluge und Dumme, Fromme und Ungläubige, in Inländer und Ausländer oder Einheimische und Fremde. Solange wir Flüchtende, Hungernde, Asyl-Suchende abweisen oder sie in den Meeren ersaufen lassen, solange wir nicht bereit sind, unseren Wohlstand mit ihnen zu teilen statt sie auszugrenzen, solange sind wir nicht frei. (...).
Markus Hagler, St. Georgen i.A.
Zu „Brief an Patriarch Kyrill I., Moskau“ in Ausgabe 9:
Als ich heute Früh ein Bild des russisch-orthodoxen Patriarchen sah, – in voller prächtiger Montur mit Krone, ein „Zar“ von Putins Gnaden – und dazu seine Worte über die „Kräfte des Bösen“, die da gegen Russland an der Macht wären, las, war ich entsetzt: So weit weg von den Nöten der Menschen im Kriegsgebiet und auch von der Not im eigenen Land – und so weit weg von Jesus, der zu den Kleinen, Schwachen, Unterdrückten stand, Frieden predigte und eine Dornenkrone statt der goldenen trug. Umso mehr danke ich Ihnen für Ihre klaren Worte, die Sie in der KirchenZeitung an Kyrill richten. Sehr froh und dankbar bin ich auch für die mutige Aktion unseres Papstes Franziskus (dass er zur russischen Botschaft ging), die ganz im Sinne Jesu und des hl. Franziskus gewesen ist. Das sind Zeichen der Hoffnung für mich, wie auch alle die vielen, die in diesen Tagen Solidarität zeigen und bereit sind zu helfen, wie immer es möglich ist.
Friederike Stadler, Vöcklamarkt
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN