Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Mit 23 Jahren hat der Pianist, Bandleader und Komponist diese Komposition geschrieben. Der Anlass war damals ein trauriger: Sein Freund ist von einer Reise nicht mehr heimgekommen. Der Tod des Freundes hat den jungen Musiker sehr beschäftigt, es war die erste Auseinandersetzung mit dem Tod und die Komposition eine Form der Verarbeitung für ihn. Einige Jahre später hat er das Werk überarbeitet, mehrmals wurde es seither im In- und Ausland aufgeführt.
„Ein Abendmahl“ ist vom Typus an die lateinische Messe angelehnt. In der Stiftskirche Wilhering wird die Tonschöpfung nun konzertant aufgeführt: mit Jazzorchester, einem Sprecher, der Sängerin Monika Ballwein, einem Chorensemble und zwei Tänzerinnen. Für Neubauer, der in Linz Musikschullehrer ist, spiegelt sich im Credo sein eigener Glaubensweg wider. Er hat zudem eine große Nähe zu Bruckner. Zitate von Anton Bruckner hat er in seine Komposition einfließen lassen. Er sieht es als Versuch, Bruckner mit moderner Musik zu verbinden, und auch als „Huldigung an den Ansfeldner Symphoniker“. Jede Zeit hat ihre je eigenen Ausdrucksformen, diese sollten auch angewendet werden, findet Andreas Neubauer.
Vor Jahren war sein Werk auch im Kloster Puchheim zu hören. Die Skepsis war bei einigen Ordensbrüdern groß: Tänzerinnen, die sich im Altarraum bewegen, sind eher selten zu erleben. Neubauer erinnert sich: „Trotz der Bedenken sind die Ordensmänner über ihren Schatten gesprungen und haben sich das angehört.“ Das habe ihn am meisten gefreut, danach hätten sie sich bei ihm bedankt. „Musik muss berühren können. Ich glaube, dass das gelingen kann“, meint Neubauer. Wer sich davon selbst überzeugen will, hat am Mittwoch, 22. Mai um 19 Uhr die Gelegenheit dazu.
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