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Doch zwei Stunden später hat das Publikum nicht nur einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke gewonnen, von der Gründung unter den Nationalsozialisten im Jahr 1938 bis zum heute hoch technisierten Unternehmen mit Standorten auf fünf Kontinenten. Den fünf Schauspielerinnen und Schauspielern gelingt es auch, spürbar zu machen, wie die VOEST Generationen von Arbeiterinnen und Arbeitern geprägt und die österreichische Politik beeinflusst hat. Lieder wie „Du vöest mir“ erzählen von der emotionalen Verbundenheit mit den Betrieben. Andere Szenen berichten von Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern, die das Werk mit errichtet haben, vom „Noricum“-Skandal um den Waffenverkauf an den Iran oder von der Pleite 1986. Am Ende steht der gealterte „VOEST-Geist“ einem Unternehmen gegenüber, in dem die Technik und nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Geist hat keinen Werksausweis mehr, der ihm erlauben würde, das Firmengelände zu betreten. Aber er hadert nicht damit. Vielleicht weiß er, dass es die VOEST ohne Privatisierung, Personalabbau und Börsengang gar nicht mehr gäbe.
Karten und Termine: 6., 8., 13., 26., 30. März, 2., 17. April, 10., 19. Mai 2019,
www.landestheater.at, Tel. 0732 76 11-400.
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