Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
„Humanz“, das letzte Album unser aller Lieblings-Comic-Band, der Gorillaz, war ein audiophiler Frontalangriff. Mastermind Damon Albarn hat sich eine Schar an Gaststars aus dem Hip-Hop-Bereich ins Studio geholt und mit musikalischem Bombast nicht hinterm Berg gehalten. Acht Singles wurden ausgekoppelt, und doch reichte es nicht für einen Hit.
Jetzt, ein Jahr später, liefern die Gorillaz mit „The Now Now“ quasi die Antithese zum Vorgänger ab: War „Humanz“ noch eine extrovertierte Sause, die den Blick auf die Welt richtete, so ist „The Now Now“ eine beinah besinnliche Innenschau. Unaufgeregt, locker und fluffig strömen die Beats aus den Boxen. „Humility“ ist ein poppiges Antidepressivum, das Albarn gemeinsam mit George Benson eingespielt hat und das Album auf die denkbar schönste Art eröffnet. „Tranz“ besticht durch einen lässigen Groove, der sehr dazu einlädt, ins Auto zu steigen und draufloszudüsen – der Weg ist das Ziel. Zwischen Lovesong und Wiegenlied kreist „Kansas“ im Orbit der Melancholie, und „Idaho“ bildet kurz darauf die nächste Station der Sentimentalität. „Lake Zurich“ ist noch ein letzter rhythmischer Zwischenstopp, ehe das Raumschiff „Magic City“ ansteuert, allem Irdischen entgleitet und die Gorillaz mit den „Fire Flies“ am Rande des Universums ganz leise verglühen.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
Gorillaz, „The Now Now“ (erschienen bei Parlophone).
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN