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Der Romanerstling der im ehemaligen Jugoslawien geborenen Journalistin und Autorin ist vieles: eine Liebesgeschichte, ein historischer Roman, eine Kriegsgeschichte, eine Familiengeschichte – aber kein Krimi, auch wenn der Titel darauf schließen ließe.
Es ist die Geschichte zweier Schwestern: Sanja ist die vordergründig erfolgreiche Frau. Sie hat studiert, ihr werden aber immer Männer vorgezogen. Ihren Frust lebt sie aus, indem sie die Männer erniedrigt, wenn sie ihren Körper verkauft. Sie hat schon zehn Jahre nichts von ihrer Schwester Ljiljana und ihrer Mutter Milena gehört.
Doch nun ist Ljiljana in Not. Sie hat ihren Partner getötet, der sie schwer misshandelt hat. Auf Anraten ihrer Mutter fahren die zwei Schwestern nach Serbien, ihre Ursprungsheimat, die die Mutter 1989 verlassen musste, weil sie einen Moslem liebte und von ihm schwanger war.
Die beiden Schwestern müssen erkennen, dass die Gräben, die der Serbienkrieg 1989 aufgerissen hat, noch lange nicht überwunden sind. Hier wird der Roman ziemlich blutrünstig.
Die Handlung wechselt zwischen 1989 und 2019 und macht erschreckend klar, dass der Krieg im Großen zwar beendet werden kann, in den Herzen der Menschen aber noch lange lodert. Und dann ist da noch ein Krieg, von dem beide Schwestern betroffen sind, und das ist ein Krieg zwischen speziellen Männern und den Frauen.
Und auch hier spielen Rache und Vergeltung eine große Rolle. Es ist ein weiter Weg vom Frieden auf dem Papier bis zum Frieden in den Herzen.
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