Was darf man und was darf man nicht? Die aktuellen Bestimmungen zu den Corona-Maßnahmen ändern sich laufend. So geschehen bei der Verordnung zu den Gottesdiensten. Zuerst war von 20 Quadratmetern die Rede, die pro Messbesucher/in zur Verfügung stehen sollen, jetzt sind es doch nur 10 Quadratmeter. Anscheinend wird bei den Maßnahmen laufend nachjustiert. Man kann das auch wohlwollend kommentieren, wenn man davon ausgeht, dass auch die Regierung laufend dazulernt.
Für manches fehlt mir aber komplett das Verständnis, etwa bei den Regelungen rund ums Tennis. Die Jagd nach der gelben Filzkugel ist ja ab 1. Mai wieder erlaubt. Wir haben uns gefreut, als das vor einigen Tagen verkündet wurde. Mein Sohn spielt Tennis und ich habe mir gedacht, dass es endlich eine weitere Möglichkeit zur Bewegung gibt, in Zeiten in denen der Turnunterricht flach fällt und die Kinder sehr viel Zeit zuhause verbringen.
Es wird natürlich Einschränkungen geben. Einleuchtend ist, dass sich Spieler am Platz nicht die Hände schütteln dürfen und Abstand halten müssen.
Komplett unlogisch ist die Regelung, was das Kleingruppentraining betrifft. Das ist bei Kindern und Jugendlichen nämlich nicht erlaubt. Erwachsene dürfen das aber sehr wohl.
Meinem Sohn bleibt also vorerst nur das Einzeltraining, obwohl er eigentlich mit seinen Freunden in einer Trainingsgruppe drinnen wäre. Das macht die Sportausübung natürlich deutlich teurer. Außerdem fällt der soziale Aspekt des Sports dadurch weg.
Ich verstehe diese Ungleichbehandlung nicht, sie lässt sich sachlich nicht begründen. Kinder werden benachteiligt und es wird von den Funktionären in den Tennisvereinen derzeit offenbar einfach so hingenommen. Von einem Aufschrei hätte ich bislang zumindest nichts bekommen, vielleicht auch weil der Tennisverband diese Maßnahmen mit erarbeitet hat. Zugegeben: das ist eine Mutmaßung. Sicher bin ich mir aber, dass die Tennisgeschichte eines aufzeigt: Das Bewusstsein über die Bedürfnisse und Rechte der Kinder ist in unserer Gesellschaft schwach ausgeprägt.