Alles begann, als im vorangegangenen Schuljahr eine Klasse der Schule für Elementarpädagogik Kontakt zu den in St. Georgen im Attergau untergebrachten rund 70 Kinder und Jugendlichen (von 7 bis 18 Jahren) haben wollte. Unterstützt von Lehrenden boten sie Freizeitaktivitäten an.
Im heurigen Schuljahr stand die Klasse vor der Matura, also war nicht mehr so viel Zeit vorhanden. Aber Professorin Barbara Unger konnte eine Projektgruppe für Schülerinnen der höheren Klassen bilden, welche die Arbeit fortgesetzt hat. Rund 20 Schülerinnen beteiligten sich, dabei gab es eine oft teilnehmende Kerngruppe.
„Mir war es persönlich wichtig, eine kontinuierliche Begleitung der ukrainischen Kinder und Jugendlichen zu bieten, nicht nur ein großes Event“, sagt Unger. Das bedeutete, einmal im Monat für die Kinder da zu sein, etwa für Spiele und Sport. Mit den älteren Waisenkindern ging es zum Beispiel einmal zum Kegeln. Unger erzählt, dass die beteiligten Schülerinnen mit Schule und anderen Pflichten viel „um die Ohren“ haben. Umso mehr sei ihr Einsatz für andere hervorzuheben.
Schon länger hatte die Lehrerin vor, auch ein kulturelles Angebot für die Waisenkinder zu verwirklichen. Ende Juni war es so weit. Die Gruppe der Sieben- bis Zwölfjährigen fuhr zu einem Besuch bei den Kinderfestspielen in Salzburg. Dort konnten sie nicht nur das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Sergei Prokofjew erleben, sondern auch Musikinstrumente ausprobieren.
Die Karten bekam die Gruppe kostenlos, die Busfahrt wurde über Mission Humanity (Jugendrotkreuz) finanziert. Für viele der Kinder sei es das erste Mal gewesen, dass sie so etwas erleben konnten, sagt Unger. Die Aufführung habe viele Mitmachelemente und man habe beobachten können, wie sich die Kinder darauf eingelassen haben. Eine Herausforderung ist nach wie vor die Sprachbarriere: „Wir kommunizieren oft ohne Worte“, berichtet die Professorin.
Unterstützung bekam die Gruppe zum Beispiel aus dem Praxiskindergarten der Schule, der Süßigkeiten gestiftet hat. Auch das Preisgeld des Solidaritätspreises ist willkommen, denn das Projekt soll im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden – unter anderem mit einem Besuch in einem experimentellen Theater für Kinder.
Dass die Schülerinnen, die sich an dem Projekt beteiligen, zu Elementarpädagoginnen ausgebildet werden, hat große Vorteile, bringen sie doch erlerntes pädagogisches Wissen mit. Und wie man sieht, fehlt es auch nicht am sozialen Engagement.
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