Eine Geschichte im „Florianer Schulbuch“ handelt von den Schülern Max und Moritz. Sie helfen sich gegenseitig bis zur Matura. Sie versprechen einander, das Beste aus ihren Talenten zu machen. 20 Jahre später erzählen sie ihrem ehemaligen Lehrer die Geschichte ihrer Freundschaft. Der Lehrer ist bewegt und stolz – auf die Schule, die Max und Moritz zu dem gemacht hat, was sie sind: „Großartige, tüchtige, vernünftige Menschen, jeder auf seine Art.“
Max und Moritz gibt es nicht wirklich, sagt Klaus Quell im Gespräch mit der KirchenZeitung: „Aber wenn man schreibt, dann will man nicht die Wirklichkeit, sondern die Wahrheit abbilden.“ Seit mehr als 35 Jahren ist Klaus Quell Deutsch- und Sportlehrer an einer landwirtschaftlichen Schule. Zu verschiedenen Anlässen hat er Texte geschrieben, für Weihnachts- und Maturafeiern, zum Schulfest und zum Erntedank und für den Schüler Karli, der mit 16 Jahren ertrunken ist. Die Texte sind im „Florianer Schulbuch“ nachzulesen. Sie erzählen von Klassengemeinschaft und von Antworten, die die Bibel auf Lebensfragen geben kann, vom Wesen des Wettbewerbs, der einen Gewinner, aber viele Verlierer hervorbringt, und davon, wie kurz der Weg vom Schwindeln zur Korruption ist. In Max und Moritz hat Klaus Quell die Charaktere von Schüler/innen vereint, die er im realen Leben auf dem Weg zur Matura begleitet hat. Ihn selbst hat dabei ein Satz geleitet, der über seinem Schreibtisch hängt: „Ausbildung ohne Bildung führt zu Wissen ohne Gewissen.“ „Ich fühle mich für Bildung zuständig, nicht für Ausbildung“, sagt Klaus Quell. Er freut sich über die jungen Erwachsenen, die am Ende der Schulzeit Sachverhalte logisch begründen können. Klaus Quell sieht sich als engagierten Lehrer, der mehr leistet als das, wofür er bezahlt wird. Trotzdem wird sein Beruf in der Gesellschaft nicht besonders geschätzt. Doch mehr als das verärgert ihn, wie mit Schule umgegangen wird. „Politiker und Bildungsexperten glauben alle drei bis vier Jahre, die Welt der Schule neu erschaffen zu müssen“, sagt Klaus Quell. Bei den Schulreformen vermisst er das Verständnis für die Realität. Die kleine Welt der Schule werde nicht von Bürokratie und komplizierten Bewertungssystemen zusammengehalten, sondern vom Wissen der Lehrenden und von ihrer Liebe zu den Schüler/innen. „Das ist schon immer so gewesen“, sagt Klaus Quell: „Dafür muss man die Schule politisch nicht durch den Fleischwolf drehen.“ «
Klaus Quell, Das Florianer Schulbuch. Florianer BildungsZentrum, Tel. 07224/89 17-18.
Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Erfahrungen aus dem Alltag mit einem autistischen Jungen >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>