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Zwischen 1.500 bis 3.000 Häftlinge fristeten einst im Nebenlager Steyr-Münichholz ein Leben unter unmenschlichen Bedingungen. Unter ihnen war zwischen Juni 1943 und November 1944 auch der polnische Priester Edward Lubowiecki (1902–1975), der Sekretär des Krakauer Erzbischofs Adam Stefan Sapieha, wie Karl Ramsmaier vom Mauthausen Komitee Steyr berichtet.
Lubowiecki war demnach 1942 im besetzten Polen inhaftiert worden und über Mauthausen und Wiener Neustadt nach Steyr gekommen. Dort leistete er mit Schicksalsgenossen beim Bau des Luftschutzbunkers Schwerstarbeit. Unter größter Vorsicht gelang es Krankenhausmitarbeiter/innen immer wieder, diese Menschen mit Speiseresten zu versorgen. Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit mit Lubowiecki setzte der Münichholzer Arbeiterseelsorger P. Josef Meindl, der einmal den Krankenhausseelsorger vertrat: eine konsekrierte Hostie, versteckt in einer Semmel – Brot des Himmels im Brot der Erde.
Offenbar wurde Meindl dabei beobachtet, da sich der Krankenhausseelsorger später für das Verhalten seiner Vertretung vor der Gestapo rechtfertigen musste. Aber auch die Barmherzigen Schwestern des Krankenhauses steckten Lubowiecki Nahrung zu. Im November 1944 wurde Lubowiecki nach Dachau überstellt, wo er Ende April 1945 befreit wurde. Noch im selben Jahr kam er nach Steyr, um sich bei Pater Meindl zu bedanken. Bei der Gelegenheit betreute er polnische Flüchtlinge in Oberösterreich. Später leitete er als Generalvikar die polnische Seelsorge in Deutschland.
Obwohl die Befreiungsfeier in Steyr am 11. Mai heuer coronabedingt abgesagt werden musste, werden dennoch Kränze für die Opfer niedergelegt. „Wenn die Angehörigen nicht persönlich kommen können, dann machen wir das stellvertretend für sie“, sagt Karl Ramsmaier vom Mauthausen Komitee Steyr.
Der ökumenische Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Bischof Michael Chalupka und Erzpriester Alexander Lapin zur Befreiungsfeier in der Gedenkstätte Mauthausen wird am 10. Mai ab 10.15 Uhr auf LT1 und im Internet auf www.mkoe.at übertragen.
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