Wort zum Sonntag
Die Chopaka-Kirche im Indigenen-Reservat Lower Similkameen und die St.-Ann-Kirche im Gebiet Upper Similkameen seien vergangene Woche innerhalb von einer Stunde niedergebrannt, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf die Bundespolizei. Bereits am 21. Juni waren zwei katholische Kirchen in den rund 50 Kilometer entfernten Städten Penticton und Oliver ebenfalls auf Indigenen-Gebiet abgebrannt. Die Polizei bezeichnete die Vorfälle als „verdächtig“ und leitete Ermittlungen ein. Medien stellten eine Verbindung zu den jüngsten Massengrabfunden im Land her.
Ende Mai waren auf dem Gelände eines früheren katholischen Internats nahe der Kleinstadt Kamloops in Westkanada die Überreste von 215 Kinderleichen entdeckt worden. In Einrichtungen wie diesen waren Söhne und Töchter aus indigenen Familien zumeist zwangsweise untergebracht, um sie im Auftrag des kanadischen Staates an die „christliche Zivilisation“ heranzuführen. Erst in der vergangenen Woche hatten Vertreter der ethnischen Gruppe der Cowessess mitgeteilt, dass Ermittler auf dem Grundstück der früheren katholischen Marieval Indian Residential School in der zentralkanadischen Provinz Saskatchewan die Überreste von Verstorbenen in 751 nicht markierten Gräbern gefunden hätten.
Unterdessen wiederholte der kanadische Premierminister Justin Trudeau Medienberichten zufolge seine Aufforderung an Papst Franziskus zu einer Entschuldigung. In einem persönlichen Gespräch mit dem Kirchenoberhaupt habe er betont, dass der Papst Kanada besuchen und sich vor Ort bei indigenen Kanadiern entschuldigen solle.
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