Wort zum Sonntag
Von den 1400 Ordensfrauen aus 23 Ländern Lateinamerikas und der Karibik, die sich an der Befragung beteiligt haben, gaben mehr als 50 Prozent an, im Ordensleben Erfahrungen mit Machtmissbrauch gemacht zu haben, berichtete das vatikanische Nachrichtenportal „Vatican News“.
Die Ergebnisse, die nun in Buchform veröffentlicht werden sollen, zeigen, dass im Kontext ihrer Gemeinde, Gemeinschaft oder in einem kirchlichen Umfeld, das mit Orten oder Einrichtungen der Kirche verbunden ist, an erster Stelle Machtmissbrauch durch die Oberen herrscht (52 Prozent). An zweiter Stelle folgen Machtmissbrauch durch Priester (34 Prozent), gefolgt von Ausbildern (23 Prozent) und schließlich Bischöfen mit 10 Prozent. Die CLAR-Studie fragte auch nach geistlichem sowie sexuellem Missbrauch. 61 Prozent der Befragten berichteten demnach, dass die Existenz von geistlichem Missbrauch geleugnet werde; 30 Prozent gaben das Gegenteil an. Die Oberen seien mit 25,5 Prozent am häufigsten in diese Art von Missbrauch verwickelt; gefolgt von den Priestern (16 Prozent) und den Ausbildern (15,7 Prozent). 19,8 Prozent der Ordensleute, die sich an der Umfrage beteiligt haben, gaben an, selbst Opfer sexuellen Missbrauchs geworden zu sein. Die meisten Antworten im Rahmen der Umfrage gingen aus Mexiko ein (429 befragte Ordensfrauen). Aus Brasilien, Argentinien und Peru gab es jeweils mehr als 100 Teilnehmerinnen; aus Ecuador 79. Die wenigsten Antworten kamen aus Nicaragua, Kuba, den Vereinigten Staaten, Panama und Paraguay. Fast die Hälfte der Antworten stammten von Ordensfrauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren.
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