Wort zum Sonntag
„In der Covid-19-Pandemie sind die alten Menschen in vielen europäischen Ländern wie auch anderswo in Gefahr. Die dramatischen Zahlen der Toten in Heimen lassen uns schaudern“, heißt es in dem Aufruf mit dem Titel „Unsere Zukunft – nicht ohne die alten Menschen“, der auf der Webseite der Gemeinschaft zu lesen ist. In vielen Ländern tauche „ein gefährliches Modell auf, das sich für ein selektives Gesundheitswesen ausspricht, in dem das Leben von alten Menschen als zweitrangig betrachtet wird“. Deren größere Verletzlichkeit, ihr fortgeschrittenes Alter sowie möglicherweise weitere vorliegende Erkrankungen sollten „eine Form der Auswahl zugunsten der Jüngeren und Gesünderen rechtfertigen“. Eine solche Entwicklung hinzunehmen, sei „menschlich und rechtlich inakzeptabel“, heißt es in dem Aufruf, der sich an Bürger wie Institutionen richtet. Die These, eine kürzere Lebenserwartung bedeute rechtlich einen geringeren Wert eines Lebens, sei „aus juristischer Perspektive eine Barbarei“. Zudem dürfe aus Sicht der Religionen, der Menschenrechte und des ärztlichen Ethos in ethischer und demokratischer Hinsicht kein Unterschied zwischen Menschen gemacht werden. Zugleich erinnert der Aufruf an die Lebensleistung der Alten: „Wir dürfen die Generation nicht sterben lassen, die gegen die Diktaturen gekämpft, sich um den Wiederaufbau nach dem Krieg bemüht und Europa aufgebaut hat“.
Wort zum Sonntag
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