Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland (derzeit in Elternkarenz).
In der Türkei reiste Leo XIV. zunächst in die Hauptstadt Ankara, wo er nach einem Besuch des Atatürk-Mausoleums von Staatschef Recep Tayyip Erdoğan im Präsidentenpalast empfangen wurde. Nach den bei Papstreisen üblichen diplomatischen Begegnungen mit politischen Autoritäten ging es weiter nach Istanbul, wie Kathpress berichtet.
Anlass der Türkeireise war das 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa (heute: Iznik), bei dem die Grundlagen für das ökumenische Glaubensbekenntnis gelegt wurden, sowie das orthodoxe „Andreasfest“. Unter diesen Zeichen fand die Begegnung mit dem orthodoxen Ehrenoberhaupt, Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel, statt.
In der antiken Basilika Sankt Neophyt in Iznik fand ein ökumenisches Gebetstreffen statt. Tags darauf unterzeichneten Papst Leo XIV. und Patriarch Bartholomaios I. eine gemeinsame Erklärung. Am 30. November, an dem die orthodoxe Kirche das Fest ihres Patrons, des Apostels Andreas, feiert, hielt der Papst bei einem orthodoxen Gottesdienst in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar eine Ansprache.
In Istanbul besuchte Leo XIV. auch die Sultan-Ahmed-Moschee, bekannt als Blaue Moschee, sowie die syrisch-orthodoxe Kirche Mor Ephrem, und er nahm an einem Gebetstreffen in der armenisch-apostolischen Kathedrale teil. Außerdem feierte er eine katholische Messe in einer Sporthalle.
Nach dem Weiterflug in den Libanon standen Begegnungen mit den politischen Spitzen in Beirut auf dem Programm. Danach besuchte der Papst das Kloster des libanesischen Nationalheiligen, des wundertätigen Mönchs Charbel (1828–1898), der auch von Gläubigen anderer Religionen verehrt wird. Danach gab es ein Treffen mit Priestern, Ordensleuten und Seelsorgemitarbeitenden der katholischen Ortskirche im Wallfahrtsort Harissa.
An einem interreligiösen Gebetstreffen auf dem Märtyrerplatz in Beirut nahmen muslimische und christliche Geistliche sowie Vertreter kleinerer Glaubensgemeinschaften teil. Anschließend sprach der Papst am Sitz des maronitischen Patriarchen in Bkerke zu christlichen Jugendlichen. In dem von den Konfliktherden des Nahen Ostens eingekreisten Land schlug dem Papst eine Welle der Herzlichkeit entgegen. „Der Papstbesuch ist ein großes Zeichen der Hoffnung“, unterstrich der Beiruter Jesuit Samir Bechara.
Am letzten Tag der Reise von Papst Leo in die Türkei und in den Libanon hielt er am Ort der verheerenden Explosion von 2020 im Hafen von Beirut ein stilles Gebet; anschließend feierte er mit rund 100.000 Menschen eine katholische Messe an der Beirut Waterfront, bevor er sich auf den Rückweg in den Vatikan machte.

Elisabeth Wertz ist Religionslehrerin und Pastoralassistentin im Südburgenland (derzeit in Elternkarenz).
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