Wort zum Sonntag
Maria Resch aus Grünbach wurde als „arbeitsunfähig“ in die Nervenklinik Niedernhart eingeliefert. 1941 starb sie, angeblich in einer Anstalt im „Deutschen Reich“. Erst Jahre später entdeckte ihr Sohn bei einem Besuch in Schloss Hartheim in Alkoven den Namen seiner Mutter. Sie war in der damaligen Tötungsanstalt vergast worden. Tausende Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung sind hier dem nationalsozialistischen Euthanasie-Programm zum Opfer gefallen. Maria Resch und sechs weiteren, darunter einem Kind, ist nun ein Gedenkort in Grünbach gewidmet: Das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof wurde durch eine Glastafel mit eingravierten Namen und ein Schriftband im Boden erweitert.
Kunstprojekt. „Wir wollen den damals ermordeten Menschen ihre Namen zurückgeben“, sagt Pfarrassistent Peter Keplinger. Er hat das Erinnerungsprojekt vor drei Jahren initiiert und hofft, dass es vor allem für junge Menschen ein Anstoß ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: „Die Opfer waren Menschen aus unserer Gemeinde, dadurch wird das Thema greifbarer.“ Im Rahmen des Projekts haben Pfarre, Gemeinde, Kameradschaftsbund und das Kunstreferat der Diözese Linz zusammengearbeitet. Das künstlerische Konzept stammt von Sarah Decristoforo und Thomas Gluckner. Dazu gehört auch ein Spruchband mit Wörtern aus Käthe Recheis‘ Roman „Lena – Unser Dorf und der Krieg“. Die Geschichte der sieben erinnerten Menschen ist in einem Buch, erschienen im Verlag Steinmaßl, nachzulesen. «
Am 26.10., 19.30 Uhr, spricht Florian Schwanninger vom Lernort Schloss Hartheim in der Pfarrkirche Grünbach. Am 4.11., 9 Uhr, Segnung des Gedenkorts.
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