Wort zum Sonntag
Bischof Manfred Scheuer bezeichnete in seinem Statement die „Ökumene als Friedensbewegung der Kirchen“ und fügte hinzu: „Ökumene als Friedensbewegung setzt die Haltung der Synodalität voraus, des Hörens und der Wertschätzung. Es gibt keinen Weg hinter die Synodalität zurück.“ Im Blick auf den Mitgliederverlust der Kirchen erklärte Josef Pühringer, Vorsitzender von Pro Oriente Sektion Linz, dass „Ökumene das Gebot der Stunde ist“.
Denn das „Kleinerwerden der Herde“ bringe einen Relevanzverlust mit sich: „Eine Form, dem Relevanzverlust entgegenzutreten, ist das gemeinsame Auftreten der Kirchen und das Sprechen mit einer Stimme in den großen gesellschaftlichen Fragen.“
Zum Thema „Politik – Kultur – Ökumene – Synodalität“ sprachen der neue Präsident der Stiftung Pro Oriente, Botschafter Clemens Koja, der seit Jänner 2025 im Amt ist, und der Pro-Oriente-Generalsekretär Bernd Mussinghoff. Koja, der im Außenministerium die Abteilung für multilaterale Kulturpolitik leitet, beschrieb das Netzwerk der Auslandskulturabteilung, durch das weltweite Kontakte geschaffen würden. Religionspolitik als Teil der Kulturpolitik könne auf dem Weg des interreligiösen Dialogs Türen öffnen.
Bernd Mussinghoff ging auf den synodalen Prozess ein, den Papst Franziskus initiiert hat. Synodalität sei ein altkirchliches Prinzip und kein Produkt der Reformation oder der Aufklärung, sagte Mussinghoff. Bereits Ende des 2. Jahrhunderts fanden erste Synoden statt, die ihr Vorbild im biblischen Jerusalemer Apostelkonzil hatten. In einigen der orthodoxen und orientalischen Kirchen hätten sich synodale Strukturen für weitreichende legislative Kompetenzen erhalten und Gremien, in denen in einem Fall sogar zwei Drittel der entscheidungsberechtigten Mitglieder Laien seien. Diese Kompetenzen würden in der Praxis aber nicht ausgeschöpft. So gebe es in diesen Kirchen zwar synodale Strukturen, aber es fehle eine „Kultur der Synodalität“, betonte Mussinghoff. Er zeigte sich überzeugt, dass Synodalität auch zum Profil eines neuen Papstes gehören werde und „dass uns – die katholische Kirche – die Synodalität den orthodoxen und reformatorischen Kirchen ähnlicher machen wird“.
Zum Bild: Die Elisabethinen Linz mit Generaloberin Sr. Barbara Lehner waren Gastgeberinnen für die Jahresversammlung von Pro Oriente. Im Bild Mitglieder des Leitungsteams: Wolfgang Weidl (v. li.), Bernd Mussinghoff, Clemens Koja, Manfred Scheuer und Josef Pühringer.
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