Wort zum Sonntag
„Kirche muss alle mitdenken – wir gehen an die Ränder und holen die Themen der Ränder ins Zentrum“, sagt Magdalena Welsch. In der neuen Struktur der Diözese sind die Aufgaben der Frauenbeauftragten und die Gleichstellungsagenden fix miteinander verbunden. Welsch hat diese Stelle seit Oktober 2023 inne.
Sie hat ein Glossar rund um Gleichstellung, Diversität und Diskriminierung erstellt. Kurz und verständlich werden darin Begriffe erklärt wie „Gender Pay Gap“ (wie viel weniger Frauen im Vergleich zu Männern verdienen), „Ableismus“ (Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigung) oder „Queer“ (Menschen, die sich der zweigeschlechtlichen und heterosexuellen Norm nicht zugehörig fühlen).
„Wer einen Begriff nicht kennt, schaltet ab“, weiß Magdalena Welsch. „Diskriminierung passiert oft sehr subtil. Wenn es ein Wort, eine Sprache gibt, ist es leichter, diese zu benennen.“ Das Glossar solle eine Arbeitshilfe für Mitarbeiter:innen sein und dazu beitragen, dass bekannter werde, worum es beim Anliegen der Gleichstellung gehe. Zu diesem Thema gebe es sehr unterschiedliches Vorwissen.
In der Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen setzt Magdalena Welsch beim Blick auf die dezentrale Struktur der Kirche auf engagierte Personen, die andere mitnehmen und inspirieren.
Als Beispiel nennt sie das Engagement für Menschen auf der Flucht und die Obdachlosenseelsorge. Hier habe sich aus der Idee für ein Dekanatsprojekt eine fix budgetierte Struktur entwickelt.
Sie erlebt, selbst im Pfarrgemeinderat engagiert, dass Menschen in den Pfarren oft traditioneller geprägt sind. Praktische Fragen wie die Sanierung des Kirchturms oder ob der Friedhof rollstuhlfreundlich ist, stehen im Mittelpunkt. Es sei schwieriger, ein Thema unterzubringen, welches nur eine sogenannte Randgruppe betrifft, beispielsweise die Regenbogenpastoral. Aber: „Die Zugänglichkeit des Friedhofs für Menschen mit Behinderungen ist ja schon ein Thema der Gleichstellung“, erklärt sie.
Zum Bild: Magdalena Welsch, hier auf der Demonstration am Weltfrauentag, ist in einer Doppelfunktion tätig: als Frauenbeauftragte und als Referentin für Gleichstellung im Fachbereich Mitarbeiter:innen-Service der Diözese Linz. Das englische Wort „Care“ ist im Glossar erklärt. Es bedeutet „Pflege, Fürsorge“.
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