Wort zum Sonntag
Bis zu acht Stunden kann das Wasserholen pro Tag in Anspruch nehmen, weiß „Sei So Frei“-Geschäftsführer Franz Hehenberger aus seinen Begegnungen mit Frauen im Mara-Distrikt im Norden von Tansania.
An Trinkwasser zu kommen, ist in dieser wie in vielen anderen Regionen Afrikas auch eine tägliche Herausforderung, die bis an die Grenze der Belastbarkeit geht.
Wenn man das Wasser nach Hause gebracht hat, heißt das noch immer nicht, dass es die Qualität von Trinkwasser hat. Zumeist ist das Gegenteil der Fall. Aber man hat keine Wahl. Man muss nehmen, was erreichbar ist.
„Der Klimawandel macht sich in diesem Gebiet schon seit Längerem deutlich bemerkbar“, sagt Hehenberger. Die Aktion Sei So Frei setzt daher einen Schwerpunkt ihrer Hilfe im Brunnenbau. Durch aufwendige Tiefenbohrungen sind seit 2011 bereits vierzehn Brunnen entstanden, von denen jeweils einer an die 5000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt.
Ein Komitee wartet die Pumpen und verwaltet die Abgabe von Wasser. Die ist nur zu festgesetzten Zeiten möglich und gegen einen Kostenbeitrag. Umgerechnet zwei Cent kostet ein 20-Liter-Kübel Wasser. „Damit das Wasser etwas wert ist, muss es etwas kosten“, sagt Hehenberger: „Dieser Betrag ist leistbar und für die Erhaltung der Brunnenanlage auch notwendig. Bei den Händlern, die das Wasser auf ihren Fahrrädern herbeischaffen, ist das Zehnfache zu zahlen.“
Zur Zeit arbeitet Sei So Frei an einem Brunnen für das Dorf Kyankoma. Bei einer Testbohrung vor wenigen Wochen ist man in 55 Meter Tiefe auf reichlich Wasser gestoßen.
Eine gute Nachricht vor allem für die 620 Kinder, die dort eine der wenigen Mittelschulen besuchen, die es in der Region gibt. Zurzeit teilen sie sich eine offene Wasserstelle mit Rindern. Damit der Brunnen effektiver als mit einer Handpumpe genützt werden kann, setzt Sei So Frei auf eine Solarpumpe und geht damit einen Schritt der Innovation weiter. In Kombination mit einem großen Tank, der auf eine vier Meter hohe Plattform gestellt wird, kann man in dem weit verstreuten Dorf für 9000 Menschen drei Wasserentnahmestellen einrichten. «
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