Wort zum Sonntag
Humanitäre und christliche Gründe gaben den Ausschlag, dass die drei befreundeten jungen Männer Waffengewalt gegen Menschen grundsätzlich ablehnten. Sie sahen sich mit einem Dilemma konfrontiert: Weil sie mit gewaltfreien Methoden verteidigen wollten, aber niemand ihnen, wie bei der militärischen Landesverteidigung üblich, die Möglichkeit gab, sich in diesen Methoden einzuüben. Sie kritisierten, dass der Zivildienst gerade im Ernstfall in militärische Konzepte eingebunden wäre.
Noch bevor ihre Einberufung im Juni 1983 bevorstand, wollten sie vom Staat ihr Recht erwirken, einen „echten“ alternativen Verteidigungs- und Friedensdienst im Rahmen des Zivildienstes machen zu können. „Wir wollen uns nicht drücken, im Gegenteil, wir sind auch bereit, länger zu dienen, wenn notwendig, auch zur Finanzierung des Vorhabens etwas beizusteuern“, sagte Carlo Neuhuber, in den 1980ern Mitarbeiter der Katholischen Landjugend auf der Burg Altpernstein und einer der drei Zivildienstverweigerer, zur KirchenZeitung.
Mit ihrer Beharrlichkeit sollte das rebellische Trio letztendlich erfolgreich sein. Landeshauptmann Josef Ratzenböck und Innenminister Karl Blecha stimmten der neuartigen Version des Zivildienstes zu. Die drei jungen Männer konnten im Zuge dieses neu geschaffenen Zivildienstes Workshops zur gewaltfreien Kommunikation anleiten und in Konflikten vermitteln. Mehrere Nachfolgeprojekte sollten schließlich den Impuls zur Gründung des Auslandszivildienstes geben.
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