Wort zum Sonntag
Die Ausgangslage trifft nicht nur auf die pastorale Situation im Seniorenzentrum Franz Hillinger zu: Weil künftig weder ein Priester noch hauptamtliche Seelsorger mit ausreichend Zeit zur Verfügung stehen werden, soll ein Team von Ehrenamtlichen die geistliche Betreuung der Bewohner/innen übernehmen. Daher wurde Pastoralassistentin Monika Jusufi im Rahmen der Zukunftsplanungen für das Dekanat Linz-Nord mit dem Aufbau von tragfähigen pastoralen Strukturen beauftragt. Sie hatte dafür eine gute Voraussetzung: Die aus der Slowakei stammende Jusufi hat in ihrer neuen Heimatstadt Linz bereits ambulant als Altenhelferin gearbeitet. „Ich habe aber bald gespürt, dass ich mehr Seelsorgerin als Pflegerin bin.“
Mithilfe des Referats für Altenpastoral der Diözese Linz wurde eine Gruppe von acht Mitarbeiterinnen geschult, die seit ihrer Sendung im Mai 2018 ehrenamtlich die Seelsorge im Franz Hillinger Seniorenzentrum tragen und immer mehr in ihren Dienst hineinwachsen. Begleitet werden sie dabei von Monika Jusufi: „Wichtig war nicht nur, Ehrenamtliche zu gewinnen, sondern nachhaltige Strukturen zu schaffen, in denen sie eigenständig arbeiten können.“ Ein Seelsorgeteam ist für die wöchentlichen Wort-Gottes-Feiern in der Kapelle zuständig, einmal im Monat kommt ein Priester zur Messfeier. Für jedes der vier Stockwerke, in denen die rund 130 Bewohner/innen leben, ist eine Ehrenamtliche verantwortlich. Sie steht für Gespräche zur Verfügung, spendet die Kommunion, begleitet die Menschen. Die ehrenamtlichen Seelsorgerinnen sind auch zu den Mitarbeiterbesprechungen eingeladen, sodass die Pastoral mit der Organisation des Heims verschränkt ist. „Alles geht Hand in Hand mit dem Haus. Das ist ganz wichtig“, sagt Jusufi. Neben der Seelsorge im Seniorenzentrum Dornach und der Begleitung der Seelsorgerinnen im Franz Hillinger Seniorenzentrum hat sie im Haus noch ein weiteres Standbein. Sie koordiniert alle freiwilligen Mitarbeiter/innen, die vom Basteln über das Singen bis hin zum Malen den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Fülle von Aktivitäten anbieten.
Dank der Unterstützung durch die benachbarte Schwesterngemeinschaft der Oblatinnen konnten sich heuer erstmals vier Jugendliche im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ im Seniorenzentrum engagieren, und zu Fronleichnam machte die Prozession – ebenfalls zum ersten Mal – halt vor dem Haus. „Mit vielem stehen wir noch am Anfang, aber ich bin stolz auf uns“, sagt Jusufi. Und das Sozialministerium auch, sonst hätte es die Seelsorge nicht mit einem „Teleios“-Ehrenpreis ausgezeichnet.
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