Wort zum Sonntag
Der Mönch, Vater Cyprianus, kniete sich nieder und entzündete an einer der Öllampen, die Tag und Nacht in der Geburtsgrotte brennen, eine Kerze. Die Flamme gab er an Niklas, das Friedenslichtkind weiter. Das Friedenslicht hat seit 1986, als es das erste Mal aus Bethlehem geholt wurde, nach und nach in Millionen von Wohnzimmern in ganz Europa Einzug gehalten und gehört untrennbar zur Feier des Heiligen Abends. Dies ist zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden, die aber nicht vergessen lassen darf, dass Friede nicht selbstverständlich ist, wie Landeshauptmann Thomas Stelzer mit Nachdruck erinnert: „Wir wollen uns weltweit für Frieden einsetzen. Friede bedeutet Arbeit. Das ist eine Herausforderung.“ Stelzer nahm ausdrücklich auf Bethlehem Bezug und meinte: „Das Licht sollte auch hier scheinen.“ Österreich versucht, dazu einen Beitrag zu leisten, indem es zum Beispiel das Hospital der Malteser in Bethlehem unterstützt, das auf die Betreuung und Behandlung von schwangeren Frauen und Säuglingen spezialisiert ist. „Wenn in Bethlehem kein Friede herrscht, dann wird in der ganzen Welt kein Friede sein, denn die Geburtsgrotte ist die Quelle des Friedens“, sagte Bethlehems Bürgermeister Anton Salman und wandte sich mit einer Bitte an die Delegation des Landes Oberösterreich, die am 28. November 2018 zur Entzündung des Friedenslichts gekommen war: „Wir brauchen das christliche Europa und hoffen, dass Europa unsere Friedenssehnsucht fördert. Die Menschen hier leiden unter der Besatzung.“ Der Gouverneur der Region Bethlehem erklärte die aktuelle Situation: „Wir Palästinenser warten auf die Botschaft des Friedens. Wir haben keine Freiheit, obwohl wir die Oslo-Friedensverträge mit Israel geschlossen haben.“ Nach der Entzündung des Friedenslichts fuhr die oberösterreichische Delegation vom palästinensischen Bethlehem nach Jerusalem, um dort die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zu besuchen. «
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