Wort zum Sonntag
Freitag, 4. Oktober. Im Salzkammergut zeigt sich, dass der Wetterbericht meist doch recht hat, und es beginnt allmählich zu regnen. Vor der Pfarrkirche Gampern versammelt sich dennoch ein immer größer werdender Kreis von Frauen und Männern, die sich für die Pfarren um den Attersee mitverantwortlich wissen. Mit einer meditativen Lichterprozession beginnen die rund 70 PGR-Leute das neue Arbeitsjahr. Pfarrer und Dechant Reinhold Stangl und Pfarrgemeinderats-Obfrau Angelika Parzer hatten einen starken Impulsgeber an ihrer Seite: den heiligen Remigius. Am berühmten gotischen Flügelaltar ist er dargestellt mit der Bibel in der Hand und einem Wecken Brot auf der Bibel.
Sich einzulassen auf einen Weg zugunsten einer guten Zukunft für Menschen, die um den Attersee leben, das ist ihr starkes Motiv. Es gilt im Schweren wie im Schönen. Die Wochentagsseite des gut 500 Jahre alten Flügelaltars zeigt Motive des Leidens Christi. Die Sonntagsseite führt einerseits die Kindheitsgeschichte Jesu vor Augen. Sie zeigt aber auch die markante Gestalt des heiligen Remigius. Um 500 nach Christus – die Völkerwanderung hatte den Kontinent Europa gewaltig durchwühlt – lebte Remigius von Reims. Mit 22 Jahren war er Bischof geworden und blieb es bis ins hohe Alter über 70 Jahre lang. Der Brotwecken in der Hand ist von besonderer Ausdruckskraft. Christen leben nicht nur vom Wort, sie brauchen auch Brot. „Es liegt an uns, ob um den Attersee in 20 Jahren auch noch begeisterte Christinnen und Christen zu finden sein werden“, meint Dechant Stangl. Das Brot erinnere daran, „dass wir ein Herz für Menschen haben sollen, denen es am Brot fehlt“, gab Angelika Parzer als Impuls mit.
Alle Pfarrgemeinderätinnen und -räte bekamen am Ende der Feier einen Weißbrotwecken aus Gampern als „Wegzehrung“ mit. Beim Treffen im Pfarrheim sorgten viele dafür, dass es zum Brot auch noch andere Köstlichkeiten gab. An den Tischen wurde über den Weg der Kirche in die Zukunft gesprochen. Den Atterseepfarren war wichtig, dass sie auch nach der Strukturreform ihre Zusammengehörigkeit leben können. Die Dekanatsgrenze wird im Wesentlichen daher auch die künftige Pfarrgrenze sein.
Wort zum Sonntag
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