Wort zum Sonntag
Nur ein paar Schritte muss man gehen, um von der Pfarrkirche Bad Leonfelden zum „Kinotreff Leone“ zu gelangen. Die räumliche Nähe ist kein Zufall. So ist das Ein-Saal-Kino seit 1946 im Eigentum der Pfarre. „Damals wollte man verhindern, dass üble Geschäftemacher die Konzession erhalten“, erzählt Hans Haider, der sich viele Jahre um den Spielbetrieb gekümmert hat.
Mit dem Begriff „Pfarrkino“ hat er wenig Freude, weil dieser falsche Vorstellungen von Zensur und Kontrollwut der Kirche auslöse: „Das stimmt natürlich nicht. Wir sind unabhängig“, räumt Haider hartnäckige Gerüchte gleich aus. Er muss es wissen, immerhin war er schon in der 1960ern nebenberuflicher Filmvorführer in Bad Leonfelden. „Begonnen habe ich aus Liebe zum Film“, sagt er. Das Hauptgeschäft schupft inzwischen sein Sohn Andreas, Hans Haider verkauft abends die Karten und macht die Buchhaltung.
Der Kinotreff überlebte das Kinosterben der 1970er und die wachsende Konkurrenz durch die MulitplexKinos. Mit geschickter Programmierung sowie „Blut, Tränen und Selbstaufopferung“ habe man das Kino in Krisenzeiten über die Runden gebracht, meint Haider. Lediglich die Filmvorführer bekämen eine kleine finanzielle Entschädigung. „Im Prinzip ist das alles Ehrenamt“, bekräftigt Haider. Dem wirtschaftlichen Erfolg auf die Sprünge geholfen hat auch die Digitalisierung des Kinos im Jahr 2012. Seitdem bezeichnet sich der „Kinotreff Leone“ als „3D Digital Cinema“. Ein Privatsponsor hat für die 140.000-Euro-Investition ein zinsfreies Darlehen vorgestreckt. „Das zeigt, wie sehr sich die Leute der Region mit dem Kino verbunden fühlen“, freut sich Haider.
Das Kinoprogramm ist in Bad Leonfelden bietet einen Mix aus kommerziellen Filmen und Kunstfilmen. Zuletzt sorgte der Papstfilm dafür, dass die 172 Plätze im Kino mehrere Tage ausverkauft waren. Bei den Preisen ist der Kinotreff übrigens besonders günstig. 6,50 Euro zahlt ein Erwachsener hier Eintritt.
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