Wort zum Sonntag
„Schön“, blickt Juliana Kumpfmüller auf die letzten Jahrzehnte zurück, „Schön ist es gewesen“. An den Volksschulen von Atzbach und Niederthalheim war sie Religionslehrerin. Sie ist eine von 27 Religionslehrkräften, die am 28. Juni im Rahmen einer Feier im Bischofshof in den Ruhestand verabschiedet wurden. 20 Frauen und 7 Männer waren es. Heuer gab es besonders viele Pensionierungen, deshalb diese gemeinsame Feier.
„Sie haben“, wie Bischof Manfred Scheuer es nannte, „an einer Schnittstelle der religiösen Kommunikation gearbeitet, und Sie waren in dieser Aufgabe oft auch ausgesetzt.“ Nur schön ist der Beruf nicht immer. So hat es eine Gymnasiallehrerin erlebt. Die beiden Religionsstunden, die sie zuletzt hielt, waren die anstrengendsten in ihrer Schulwoche. In Mathematik war das viel einfacher, denn da stünden auch die Eltern dahinter. „Halt die Goschn“ bekam sie in Religion von einem Schüler zu hören, und den Eltern war das ziemlich egal. Karrierehindernde Noten darf es halt keine geben. Dennoch: Schön und sinnvoll hat auch sie ihren Beruf erlebt.
„Ihr ward ein Segen und ihr werdet weiter ein Segen sein“, würdigte Bischof Scheuer das Wirken der Religionslehrer/innen. Alois Aichinger aus Hartkirchen war auch Pfarrassistent in Aschach. Der Religionsunterricht hat mit seiner Pfarrarbeit sehr gut zusammengepasst. Es war eine gute Möglichkeit, in Kontakt zu kommen. In der Pfarre arbeitet er als „Pensionist“ nun ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen.
Elisabeth Zillner hat an den Volksschulen von Höhnhart, Aspach und Maria Schmolln unterrichtet. Wenn einen Kinder in der Früh schon mit der freudigen Erwartung begrüßen „Haben wir heute Religion?“, dann ist das einfach schön. Jetzt werden es die Enkelkinder sein, für die sie da sein wird.
„Ab 60“, erzählt Roswitha Kendlinger, „wird es schon ziemlich anstrengend, auch wenn man die Arbeit gerne macht“. Die Abendtermine an drei Schulstandorten – Mauerkirchen, Mattighofen und Pfaffstätt waren es bei ihr, schafft man dann nicht mehr so leicht. Nicht immer kommt es, wie man es erhofft. Irmgard Wimmer aus Freistadt musste wegen einer schweren Erkrankung den Beruf nun vorzeitig aufgeben. „Ich habe die Zeit schon sehr genossen“, erzählt sie. Den Wandel hat auch sie gespürt: Was früher selbstverständlich war, ist schwierig geworden, und es ist auch am Land so, wie man es früher von der Stadt gesagt hat: In Bezug auf Glaube und Kirche fehlt den Kindern das religiöse Daheim. Ein Jahr schon ist sie nicht mehr in der Schule, aber wenn sie auf der Straße von Kindern hört, wie sie ihnen fehlt in der Schule, spürt sie Freude. „Die Vergangenheit ist nicht einfach vorbei, sagte der Bischof in seinem Dankwort. Bei einem gemeinsamen Essen war sie zu spüren: die Dankbarkeit.
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