Wenn es heiß wird, fallen die Hüllen und geben leider den Blick frei auf verschwitzte Körper. Ein Unter uns von Brigitta Hasch.
Ausgabe: 2014/25, Hitze, Badelatschen, Schweiß
18.06.2014
- Brigitta Hasch
Kaum klettern die Thermometer in Richtung 30 °C fallen die Hüllen in Fülle. Beispiele gefällig? Unter kurzen Shorts treffen unsere Blicke nun wieder auf weiße (oder rote) Wadln und tiefe Ausschnitte geben der Welt Nachhilfeunterricht in Sachen Silikon. Die Badelatschen werden wieder alltags- und stadtbummeltauglich – weil die Füße in der Hitze ja gar so anschwellen. Der Gipfel an Geschmacklosigkeit – und hier wende ich mich explizit an Sie, meine Herren – sind aber verschwitzte Unterleiberl oder gar nackte Oberkörper im Bus und im Gastgarten. Nein, ich bin nicht prüde. Ich finde das nur schlichtweg unhygienisch und eine Zumutung gegenüber den Mitmenschen. Ich nenne es einfach grauslich. Eine etwas andere Art von Freizügigkeit löst bei mir hingegen ein Gefühl von Fremdschämen aus. Und zwar dann, wenn sich ein Hosenbund nicht nur hitzebedingt bei jedem Schritt in Richtung Knie bewegt. Wie neulich, als sich ein Verkäufer vor mir emsig nach dem richtigen Schuhkarton streckte. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihm die Hose wieder in eine angemessene Höhe gezogen, ehrlich! Doch zurück zum Sommer: Genießen Sie ihn, bleiben Sie cool und zeigen Sie der Hitze die kalte Schulter.