Wer hat gewonnen? Das ist die Frage, die in diesen Tagen Massen bewegt. Im Fußball, beim Autorennen, auch, wenn es um Politik geht. Siegen muss man, oben sein. Das zählt. Da ist Petrus. Zusammen mit Paulus feiert ihn die Kirche am 29. Juni. Sieger war er keiner, am Ende gescheitert, auf der Flucht aus Rom unter Kaiser Nero gefangen genommen und gekreuzigt – mit dem Kopf nach unten. So einer also ist Erster unter den Leitgestalten der Kirche nach Jesus. Es gibt diese andere Lebensart, die seine Erfüllung nicht im Entweder-Oder von siegen und verlieren findet. Was wäre das für eine Welt, in der nur Siegertypen das Sagen haben? Gerade der Tod des Petrus macht stutzig – dass die Füße oben sind, nicht das „Haupt“. Die Füße sind das „Gehwerk“ der Kirche. Dass einer sich nicht zu gut ist, wegzugehen und das Seine zu verlassen, hinzugehen, wenn er anderswo nötig ist. So war Petrus, so waren auch die anderen Apostel. Stark im Gehen. Und weit sind sie gegangen in der damaligen Welt für die Sache Jesus. Zu weit, fand Nero, der vermeintliche Sieger. Er hat sich getäuscht. Sieger verträgt die Welt nur wenige. Das ist die Kraft der Kirche. Sie ist nicht nur auf den Füßen der Oberen unterwegs. Sie geht auf vielen Beinen.