Franz Welser-Möst, der gebürtige Oberösterreicher mit internationaler Dirigentenkarriere, arbeitet seit einigen Jahren mit Behinderten in Hartheim. Die Musik, so fand er heraus, ist eine Form der Kommunikation, die auch geistig behinderte Mitmenschen betreiben können. Vor allem mit Schlaginstrumenten, aber auch mit Gitarre, entwickelt Welser-Möst bei Workshops mit den Bewohnern des Instituts musikalische Geschichten. Für ihn sei diese Arbeit - für die er sich Zeit nimmt, wenn er sowieso in Oberösterreich zu tun hat - „eine große innere Bereicherung“, erzählte Welser-Möst Prof. Rombold in dem Gespräch. Es sei „einfach faszinierend zu sehen, daß die Behinderten in gewissen Bereichen unglaublich begabt sind“. Man müsse sich selber mit solchen Problemen konfrontieren und lernen, damit auch umzugehen. „Es geht um die Kultivierung der Mitmenschlichkeit, um das, was man früher altmodisch als Herzensbildung bezeichnet hat“, erläuterte Welser-Möst seine Motivation mit den Behinderten zu arbeiten.