Feieranregungen - der Bogen spannt sich vom Tonkreuz bis zu Einer Welt
Ausgabe: 1998/48, Adventfeier
24.11.1998 - Maria Haunschmidt
Damit der Advent heimelig wird, braucht es keine spektakulären Dinge. Die einfachen Ideen sind oft die besten. Einige Familien verraten, wie sie feiern.O „Etwas gestalten“ findet die kreative Familie des Angestellten Günter W. eine gute Feierform für und mit Jugendliche. Alle vier haben an einem Adventabend ein Kreuz aus Ton geformt. Jeder drückte in sein Viertel hinein, was ihm wichtig ist; z.B. Ehering, Fingerabdrücke, Stern für Sternstunden, Notenschlüssel für Musik. Der Abstand, die Beziehung der Teile zueinander, ergeben das Kreuz. (S. Foto). „Für uns drückt sich Gott besonders gut durch Beziehung aus und wird so spürbar“, so Mutter Gertrude, eine Religionslehrerin. Zu selbstgetöpferten Krippenfiguren wird heuer gemeinsam ein Krippenhaus aus Naturmaterialien gebastelt.O Die Krankenschwester und vierfache Mutter Maria Z. freut sich, daß es nach wie vor trotz Schulstreßes immer noch gelingt, täglich für etwa 20 Minuten anhand eines Feierheftes mit Singen, Gitarrespielen und Gebet Advent zu feiern. Das bekannte Lied „Tragt in die Welt ein Licht“ wird manchmal von den Feiernden „aktualisiert“, z.B. heißt es: Tragt nach Nicaragua ein Licht. So kommen gute Gespräche, etwa über die Situation eines Landes, zustande. In diesem Fall ist eine Vorbereitung sinnvoll. Frühmorgens gilt immer der erste Blick aus dem Küchenfenster dem schönen erleuchteten Christbaum, der sich von selber einschaltet und über den sich alle freuen – auch die Nachbarn.O In der Familie des Lehrerehepaares R. (die Kinder sind 13, 11 und 6) wird jeden Tag aus einem von langer Hand vorbereiteten Geschichten-Adventkalender, bestehend aus 24 Taschen (es können auch bemalte Kuverts sein), bei einer Adventfeier eine Geschichte vorgelesen und beim Kerzenschein darüber geredet.Mit Nachbarn feiernO In der Familie des Landesbeamten Josef M. gelingt zwar eine Adventfeier wie früher mit den jetzt großen Buben kaum mehr, aber dafür umso mehr das Ad-ventfeiern mit Nachbarn. Der persönlichen Einladung folgen auch immer Nachbarn, die normalerweise nicht in die Kirche gehen. Die Aussage eines Nachbarkindes spricht für sich: „Das Ad-ventfeiern bei euch ist immer so super!“ Das Feiergeheimnis: Liebevoll ausgesuchte zeitgemäße Feiertexte – und als Abschluß ein nettes Beisammensitzen der Leute aus der Straße.