Ein konservativer Rebell, ein Schwadronierer, ein Meister des hintergründigen Sprachspiels. Alles Begriffe, mit denen der Schriftsteller und Literaturprofessor aus Pichl bei Wels beschrieben wird. Alois Brandstetter wird am 5. Dezember 60 Jahre alt. Aus diesem Anlaß hat der Residenzverlag den ersten Band einer geplanten Reihe von Autorenbüchern veröffentlicht. Schriftstellerkollegen und -kolleginnen, Kritiker und Germanisten kommen darin zu Wort. Der Wiener Gemanistikprofessor Wendelin Schmidt-Dengler schreibt über Gestalt und Wandel der Satire bei Brandstetter.Die Verwandtschaft und die Unterschiede zu dem großen Kollegen Thomas Bernhard wird von einigen Autoren thematisiert. Erik Adam, Klagenfurter Erziehungswissenschafter dazu: „Während ich Bernhard Bücher wie Devotionalien hüte, aber nur noch selten lese, so gehe ich, kaum ist wieder ein Buch von Alois Brandstetter erschienen, zu Herrn Brunner in die Kärntner Landesbuchhandlung, um es zu erstehen und es noch am selben Tag bis zum Ende zu lesen. Über diesen Weg von Th. B. zu A. B. müßte noch in entwicklungspsychologischer Hinsicht nachgedacht werden, vielleicht unter dem Titel „Die Metamorphosen der Rebellion“.Brandstetter selbst gibt Biographisches preis, aber in der gewohnten Zurückhaltung, was seine Privatperson betrifft. Das Herzstück des Buches ist ein Gespräch Brandstetters mit Angelika Klammer vom Residenzverlag. Darin geht es um prägende Erfahrungen, um die Kunst und die Arbeit, den Humor und die Traurigkeit, um Religion und um den Tod.