Religion positivWas können die großen Religionen seichten esoterischen Moden entgegensetzen? Das Buch des an der amerikanischen Xavier Universität lehrenden Theologen Knitter könnte neue lmpulse eröffnen. Es geht um einen partnerschaftlichen Dialog aller Religionen, wobei gerade den Opfern sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Ausbeutung hoher Stellenwert zuerkannt wird. Das Einlassen auf den Leidenden kann den Boden für das öko-humane Wohl und soziale Gerechtigkeit in unserem bedrohten globalen Dorf einleiten. Dazu kann das Wissen um die psycho-spirituellen Gegebenheiten anderer Kulturen – der Autor weiß viel über Indien zu berichten – im Rahmen eines interreligiösen Dialogs wertvolle Hilfestellungen anbieten.Paul F. Knitter: Die Zukunft der Erde. Die gemeinsame Verantwortung der Religionen, Kösel, München 1998, 380 Seiten, S 321,-Erfolg durch LOL2A?Seit Monaten ein Bestseller in den esoterischen Hitlisten „Das LOL2A-Prinzip“ des schweizer Autors René Egli boomt wie Mondbücher und die „5 Tibeter“. Egli verspricht: „Das LOL2A-Prinzip zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Ziele immer schneller erreichen können – mit immer weniger Aufwand“. Das Rezept ist dem Positiven Denken entnommen: Einfach das denken, was man haben möchte. Das aber hat seinen Preis, betrachtet man andere Stellungnahmen des Autors: So ist er gegen Forderungen nach mehr Lohn, gegen Sozialhilfe, gegen Solidarität mit den Armen, kurz gegen den für ihn so „lebensfeindlichen“ Sozialstaat. Da wundert es nicht, wenn der neue esoterische Starautor auch von der Szene des rechtsextremen Okkultismus sehr positv aufgegriffen wurde.Renè Egli: Das LOL2A-Prinzip. Die Vollkommenheit der Welt, Editions D’Olt, Oewil 1998. Dr. Roman Schweidlenka