„Schwierig, aber schön“: So erlebt Mag. Harald Prinz aus Enns seinen Auslands-Zivildienst im Dorf Tirol in Rumänien. Der 26jährige Theologe ist überzeugt, daß er einen bescheidenen, aber fruchtbaren Beitrag für die verarmten Bewohner leisten kann.Das Dorf Tirol in Rumänien hat etwa 700 Einwohner. Das Durchschnittsalter liegt bei 37 Jahren. Rund ein Viertel der Bewohner sprechen Deutsch und sind katholisch. Das Dorf beherbergt auch z. B. Ungarn, Kroaten und Zigeuner. Seit wenigen Jahren erlebt es einen Zuzug von meist orthodoxen Menschen aus noch ärmeren Landstrichen Rumäniens. Derzeit wird eine orthodoxe Kirche gebaut.Als Zuflucht für Flüchtlinge nach den verlorenen Tiroler Freiheitskriegen 1809 errichtet, wurde das Dorf eine blühende Gemeinde mit 1250 Einwohnern. Der Niedergang begann mit dem Kommunismus. Seit der rumänischen Revolution 1990 und dem Ende der Diktatur sind viele Bewohner nach Deutschland abgewandert. Die Zurückgebliebenen sind verarmt und vielfach in Hoffnungslosigkeit abgesackt. Bedrückend ist die hohe Arbeitslosigkeit. Den jungen Menschen fehlt eine Perspektive für ihr Leben. Die Wirtschaftsstrukturen der kommunistischen Ära sind verfallen. Die Familien behelfen sich vielfach mit Kleintierhaltung und Bebauung ihrer kleinen Felder. Schulwesen und medizinische Versorgung sind mangelhaft.Ein Lichtblick ist in dieser Situation die Hilfe aus Österreich. 1992 wurde mit Mitteln aus Österreich die Landwirtschaftliche Genossenschaft „Innsbruck“ gegründet und mit nötigen Maschinen ausgestattet. Durch Billigimporte aus Ungarn ist sie aber in Schwierigkeiten und braucht Verbesserung.BildungszentrumEin großer Segen für das Dorf Tirol ist seit 1993 die Anwesenheit von drei Schwestern aus dem Kloster Wernberg in Kärnten. Sie errichteten im leerstehenden Pfarrhaus eine Sozial- und Pastoralstation. Sie betreuen Kinder, Alte und Kranke, leisten hervorragende Bildungsarbeit und Seelsorge. Ein großer „Sprung nach vorne“ war der Bau des Sozial-, Pastoral- und Bildungszentrums „St. Anna“. Es entwickelt sich zu einem echten Dorfzentrum.In diesem Umfeld nimmt sich Mag. Prinz speziell der Kinder und Jugendlichen an. In Bildungs- und Freizeitgruppen, im Organisieren gesellschaftlicher Veranstaltungen für jung und alt, bei Ausflügen usw. versucht er, unter den jungen Menschen Freundschaften zu knüpfen und sie zu „Verantwortungsbewußtsein“ hinzuführen. Prinz in einem Anflug von Traurigkeit: „Die Arbeitslosigkeit kann ich leider nicht ändern.“