30 Jahre alt und schon Uni-Professor: Der Kärntner Stefan Kopp ist als Liturgiewissenschaftler an der Theologischen Fakultät Paderborn einer der jüngsten Lehrstuhlinhaber im deutschen Sprachraum.
Ausgabe: 2015/52, Kopp, Berufung, Student
22.12.2015
- Heinz Niederleitner
Dass er kaum älter ist als seine Studenten, sieht der junge Priester als Vorteil: „Vielleicht fällt es mir leichter, mich in die Studierenden und Priesteramtskandidaten hineinzudenken.
Ich versuche, auf Augenhöhe einen gemeinsamen Weg mit den Studierenden zu gehen“, sagt Kopp, der jüngst vom Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker die Ernennungsurkunde zum Professor erhielt.
Seine Heimat liegt in Wolfsberg (Ktn.), genau genommen in der Ortschaft St. Margarethen. Er hat nicht nur bis zur Matura am Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal dort gelebt, sondern in Wolfsberg ein Jahr lang als Diakon und zwei Jahre lang als Kaplan gewirkt – neben der Unterrichtstätigkeit an der dortigen HTL und dem Doktoratsstudium in Graz. „Die Verbindung zur Heimatdiözese verstehe ich auch weiterhin als eine geistliche Lebensader“, erzählt der Wissenschaftler, der sich ab 2012 in München die universitäre Lehrbefähigung (Habilitation) erarbeitete.
Berufung
Wichtig ist für ihn seine Familie. Neben den Eltern sind das zwei Schwestern und ein Bruder, der ebenfalls Priester ist. In der Familie konnte auch seine Berufung zum Priesteramt wachsen. Der Weg zur Liturgiewissenschaft tat sich dann über das Zweitstudium der Kunstgeschichte an der Uni auf. Motiviert dafür wurde Kopp auch vom Kärntner Bischof Alois Schwarz. Für die Diözese Gurk-Klagenfurt wird er weiterhin in der Liturgischen Kommission und durch priesterliche Aushilfen wirken. Er ist aber auch in einem Pastoralverbund der Erzdiözese Paderborn seelsorglich tätig: „Das ist für mich als Priester existenziell. Aber es hat auch fachliche Bedeutung: Die Liturgiewissenschaft, in der es um Feier und Theologie des Gottesdienstes geht, lebt immer auch aus der Praxis“, sagt Kopp. Bei all seinen Aufgaben kommen andere Interessen, die vor allem im Bereich der Kultur, aber auch in der Natur zu suchen sind, eher zu kurz.