Die Hintergründe der Attacken gegen Frauen in der Silvesternacht wurden zu Redaktionsschluss noch untersucht. Doch was bisher ans Licht kam, zeigt: Wir dürfen einen Zusammenhang mit Einwanderung und Integration nicht verdrängen. Natürlich dürfen die Straftaten nicht pauschal allen Zuwanderern angelastet werden: Was können Frauen, Kinder und anständige Männer dafür? Dass es in Köln nun fremdenfeindliche Ausschreitungen gab, ist erschreckend. Auf erkannte Gefahren bei der Zuwanderung müssen wir aber reagieren.
Zwar war absehbar, dass die Einwanderung Integrationsprobleme bringen wird. Doch beim Thema Gleichberechtigung ging man bislang eher von dem Problem aus, dass ein Teil der zugewanderten Männer die Unterdrückung weiblicher Familienmitglieder weiter praktiziert (übrigens ist auch die ansässige Gesellschaft nicht frei davon). Dass die Unfähigkeit mancher zugewanderter oder geflüchteter junger Männer, die westliche Gesellschaft zu verstehen, eine Gefahr für Frauen in der Öffentlichkeit darstellen kann, war bis Silvester eine diffuse Angst. Nun hat sie einen Bezugspunkt. Doch gleichgültig, welche Frauen betroffen und wer die Täter sind: Die Straftaten sind streng zu ahnden. Werden die Werte Europas verletzt, kann nur vernünftig eingesetzte Stärke die Antwort sein: Die Aufstockung von gut ausgebildeten Polizeikräften und mehr Zivilcourage sind auch Integrationsmaßnahmen.