Bewusstwerden kann heißen, etwas heil werden zu lassen, meint Norbert Trawöger in Erinnerung an seinen Namenspatron (Namenstag am 6. Juni).
Ausgabe: 2016/22
01.06.2016 - Norbert Trawöger
Unseren Vornamen bekommen wir einfach, dafür haben wir nichts zu leisten, außer auf die Welt zu kommen. Was wir unseren Eltern verdanken. Wie auch den Umstand, das Licht der Welt in einem Landstrich zu erblicken, in dem es keine existenzbedrohenden Nöte gibt: Ich sehe dies als Gnade, Glück, Zufall oder einfach Geschenk, für das ich unendlich dankbar bin. Bei seinem Namen gerufen zu werden, hat Bedeutung und Wirkung. Der Bruder meines Vaters war mein Namensgeber und Taufpate, den ich nie wirklich kennengelernt habe, da er viel zu früh ums Leben kam. Aber er wirkt in mir nach, vielleicht auch in der Lebensfreude, die ihm nachgesagt wird. Der heilige Norbert ist vom Pferd gefallen. Er erkannte dieses Fallen als Gefallen, stand auf, entäußerte Besitztümer und Stellung und widmete sich fortan den Menschen. Bewusstwerden kann heißen, etwas heil(ig) werden zu lassen. Im Fall, nur das Aufstehen nie vergessen.