Der Haslacher Martin Berndorfer zeigt mit seinem Straßenkinder-Projekt, wie man als Einzelperson viel bewegen kann. Im Vorjahr erhielt er dafür den Solidaritätspreis der KirchenZeitung.
Eins, zwei, drei – das bedeutet „Maya Paya Kimsa“ auf Aymarisch, einer Sprache des bolivianischen Hochlands. Weiter brauchen die „Niños de la calle“ in El Alto, Bolivien, nicht zu zählen, um zu wissen, auf wen sie zählen können.
Lebensmittelpunkt Straße. Seit etwa drei Jahren hat Maya Paya Kimsa für Straßenkinder in El Alto eine besondere Bedeutung. Es ist der Name eines Projekts des Haslachers Martin Berndorfer, das zum Ziel hat, Straßenkindern in der gefährlichen bolivianischen Stadt den Einstieg in eine Wohneinrichtung zu erleichtern. Das ehrgeizige Projekt ist die Weiterentwicklung der Diplomarbeit, die der 29-Jährige im Rahmen seiner Ausbildung zum Diplom-Sozialarbeiter verfasst hat. Ziel ist es, den Kindern in einem freien und ungezwungenen Rahmen gewisse Grundregeln des Zusammenlebens in einer Gruppe beizubringen. Außerdem sollen ihnen die Vorteile, aber auch Anforderungen, die sie im Heim erwarten, vermittelt werden. Das ist schwieriger, als es scheint: Der Lebensmittelpunkt der „Niños de la calle“ ist die Straße. Sie stehlen und betteln und haben keinen Kontakt mit ihren Herkunftsfamilien.
Zuflucht finden. „Eines Tages soll in El Alto kein Kind mehr auf der Straße leben müssen“, formuliert der ehemalige Fußballtormann Berndorfer sein hoch gestecktes Ziel. Ein wichtiger Schritt dorthin war die Errichtung eines Tageszentrums, in dem die Kinder kurzfristig Zuflucht finden können. Das vergangenen Herbst eingeweihte Zentrum ist auch ein Verdienst des Vereins „MaPaKi“ aus Haslach. Organisiert von Obfrau Erna Friedl unterstützt „MaPaKi“ die Arbeit von Berndorfer mittels Veranstaltungen, deren Erlös dem Projekt zugute kommt.