Unvorstellbar wäre es vor wenige Jahrzehnten noch gewesen, in der Fastenzeit eine Tanzveranstaltung anzusetzen. Kein Verein, keine Organisation hätte es sich erlauben können, zwichen Aschermittwoch und Ostersonntag zu einem Ball, einem Kränzchen oder zu einer Disco zu laden. Erst am Ostermontag – bei strengerer Auslegung der Tradition noch eine Woche später – war es wieder erlaubt, das Tanzbein zu schwingen. Das ungeschriebene, in Dörfern dafür aber umso wirksamere eiserne Gesetz der vergnügungsfreien Fastenzeit ist heute kaum mehr als ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Schaut man in das Programm des ORF, ist die Fastenzeit sogar der Beginn für eine groß angelegte Tanzveranstaltung. Eine weitere Serie von „Dancing Stars“ steht ins Haus. Jeden Freitag werden wieder Woche für Woche Begabte und Bemühte aus Sport, Kunst und Kultur über das Parkett fegen. Es ist bereits die dritte Staffel. Zu einem Tanz-Fasten tragen Öffentlichkeit und Medien heute nichts mehr bei. Vielleicht aber motiviert der ORF zu einem Fernsehfasten. Denn nichts ist langweiliger als die Wiederholung des ewig Gleichen. So leisten die Dancing Stars auch ihren Beitrag zu einer bewussten Gestaltung der Fastenzeit. Danke.