Ausgabe: 2007/30, Namenstag, Berthold, Müller, Grein
25.07.2007
„Es sollte doch ein heimischer Heiliger sein“, meinten die Eltern bei meiner Geburt. Die Auswahl war nicht allzu groß und so wurde der damals seltene Name Berthold mein Taufname.Berthold entstammte einer wohlhabenden Familie im Viertel unter dem Manhartsberg.Benediktiner wurde er in St. Blasien im Schwarzwald. 1094 wurde er dort zum Subprior des Klosters ernannt. 13 Jahre später wurde er wieder in die Heimat als Prior in das Stift Göttweig gerufen. Markgraf Otakar II. von Steiermark suchte für sein neu zu gründendes Kloster Garsten einen tüchtigen Abt und brachte Berthold nach Garsten. Der Mönchsgemeinschaft war er ein umsichtiger, kluger und liebender Vater („abbas“ = Vater). Die Sorge um die vielen Armen seiner Zeit nahm Berthold sehr ernst: Was den Armen vorenthalten wurde, ließ er zweimal in die Enns schütten. Den Armen wurden – wie beim Abendmahl – täglich die Füße gewaschen; am Sonntag versah diesen Dienst der Abt persönlich.