Die KirchenZeitung hatte Leser/ innen ermöglicht, am 18. Juli in Pasching gleich zwei Spiele der U19-Fußball-EM günstigst live erleben zu können. Unter denen, die die Aktion nutzten, waren drei Frauen, die noch nie bei einem großen Fußballspiel waren. Sie sahen das Gleiche – ziemlich anders.
Die eine hat früher schon auf kleineren Plätzen Fußballspiele gesehen, in denen es um weniger gegangen ist. Matches mit bekannten Akteuren. Sie war enttäuscht, dass bei der U19-EM nicht besser gespielt wurde.Die andere war entsetzt über brutale Sprüche von Fans, wenn sie etwa mit derben Rufen die Schiedsrichter beleidigten oder unfair die andere Mannschaft ausbuhten.Die Dritte schließlich, eine Musikerin, die Auftritte vor Publikum gewohnt ist, war fasziniert vom großen Theater Fußball. Und auch davon, wie im Stadion ein Wortführer Regie führt und das Publikum zum Mitspielen bewegen kann. Für sie ist er ein Souffleur, der die Massen zu Chorsängern im Stück macht.
So verschieden können Menschen Gleiches erleben, weil sie es aus unterschiedlichen Perspektiven beobachten. Mann könnte aus der Perspektive drei auch Schlüsse ziehen und versuchen, Verständnis zu ernten, wenn er zum Fußballspiel geht, indem er sagt, er gehe ins Theater.