Als Mitte der achtziger Jahre die Zahl der Arbeitslosen sehr stark anstieg, hat die Diözese Linz prompt reagiert und 1987 die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung ins Leben gerufen. Mit Stiftungsgeldern werden seitdem gemeinnützige Einrichtungen in ganz Oberösterreich gefördert, die arbeitslose Menschen beraten, betreuen oder ausbilden. Durch die Unterstützung von regionalen Projekten setzt die Hilfe direkt vor Ort an, wie zum Beispiel bei der Rieder Initiative für Arbeit. Diese vermittelt unter anderem arbeitslosen Menschen in einem Übungshotel Basisqualifikationen für das Gast- und Hotelgewerbe. Vorbildlich ist auch das JONA-Personalservice, dessen Träger die Arbeitslosenstiftung ist und das arbeitslose Menschen in Form von sozialem Personalleasing beschäftigt.
Working Poor. In den letzten beiden Jahren ist die Arbeitslosigkeit zwar leicht zurückgegangen (2005: Höchststand mit 41.200 Arbeitslosen, 2007: etwa 39.000), die Vollbeschäftigung ist damit aber noch außer Reichweite. Keine Arbeitslosen sei natürlich die Vision der Stiftung, „auch wenn man uns dann nicht mehr braucht“, so Christian Winkler, Geschäftsführer der Arbeitslosenstiftung. Gebraucht wird die Stiftung jedoch immer mehr, sie ist mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Allen voran das Phänomen der „Working Poor“: 253.000 Personen sind in Österreich trotz Arbeit armutsgefährdet.Vor allem mit der Qualifizierung für bildungsfernere Gruppen will die Stiftung dagegen ankämpfen. Was sich in den letzten Jahren positiv verändert hat, ist, dass es weniger Vorurteile gegenüber Arbeitslosen gibt als früher. Der Hauptgrund: Arbeitslosigkeit ist nur mehr wenigen fremd, viele sind betroffen. So waren innerhalb des letzten Jahres in Oberöstereich 110.000 Menschen zumindest vorübergehend ohne Beschäftigung.
- Arbeit für alle? Gerechtigkeit für alle! Veranstaltung zu „20 Jahren Arbeitslosenstiftung“ in der Pfarre Linz-Marcel Callo am 18. Oktober u.a. mit Bischof Ludwig Schwarz und Sozialminister Buchinger.