BRIEF_KASTEN
Im Augenblick des Blätterns
Zunächst ist da die Tasse Kaffee. Am Morgen. Am Vormittag. Die Zeitungen der Welt liegen auf. Auszeit für ein paar Minuten. Einklinken in den Puls der Nachrichten. Das Zartbitter des Kaffees wird durchbrochen. Verschoben auf die Ebene des Sehens. Unvermittelt. Im Augenblick des Blätterns sozusagen. Durch Publikation schrecklicher Bilder. Ein geschlagenes Kind. Daneben eines, das verhungern musste. Nicht irgendwo. Gleich bei uns. Und einen Augenblick später das bunte Inserat. Der Nikolaus kommt. Er lächelt. Soll das Gute in die Häuser bringen.
Den ganzen Müll der Zuckerindustrie wird er ausschütten über jene, die in der Gunst ihrer Eltern stehen. Über Kinder, denen erzählt wird von der Mitmenschlichkeit. Geschichten, die quer durch weiße Rauschebärte hindurch weitergegeben werden. Seit Generationen. Einzig, geprügelt wird heute nicht mehr. Nicht vom Nikolaus. Beim nächsten Blättern bleibt das Zartbitter. Sei nicht Feind, wo du Freund sein solltest, heißt es im Alten Testament. Und dass die Liebe ihren Wert behalte, auch das heißt es. Jede Zeitung eine Anklageschrift.
Den ganzen Müll der Zuckerindustrie wird er ausschütten über jene, die in der Gunst ihrer Eltern stehen. Über Kinder, denen erzählt wird von der Mitmenschlichkeit. Geschichten, die quer durch weiße Rauschebärte hindurch weitergegeben werden. Seit Generationen. Einzig, geprügelt wird heute nicht mehr. Nicht vom Nikolaus. Beim nächsten Blättern bleibt das Zartbitter. Sei nicht Feind, wo du Freund sein solltest, heißt es im Alten Testament. Und dass die Liebe ihren Wert behalte, auch das heißt es. Jede Zeitung eine Anklageschrift.
Jetzt die