Ab wann ist man nicht mehr „jugendlich“? Neben den untrüglichen Jahreszahlen sind sichere Zeichen: Lachfalten, die auch in ernsten Situationen nicht mehr verschwinden. Ohne Handy groß geworden zu sein und selbiges in der Nacht gar meistens auszuschalten. Die Steigerung: in der Straßenbahn einen Sitzplatz angeboten zu bekommen. Das schmerzt. Habe ich mir sagen lassen. Immer öfter Sachen zu hören wie: „Du schaust in Wirklichkeit viel älter aus, als auf dem Foto in der KirchenZeitung.“ Okay, erraten. Damit bin ich bei meiner ganz persönlichen Erfahrung. Der ultimative Beweis fürs „Nicht- mehr-jugendlich“-Sein ist für mich aber nicht die Foto-Geschichte, sondern etwas anderes: eine beginnende Altersschrulle. Seit einiger Zeit habe ich stets eine volle Wasserflasche neben meinem Bett stehen. So kann ich vor dem Einschlafen und in der Nacht ständig bequem einen Schluck nehmen. Ich könnte ja sonst verdursten. Der Tick ist bereits so ausgeprägt, dass das eheliche Schlafzimmer einer Baustelle ähnelt. Gut, dass es nur Mineral- und keine Bierflaschen sind. Das wäre mehr als nur schrullig, eher sehr bedenklich. Und ein Vorteil ist vielleicht: Ich bin schon irgendwie aufs hohe Alter vorbereitet. Dann, wenn statt einer vollen Wasserflasche neben, die leere unterm Bett steht.