In seinem Schreiben zum Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit schlägt Papst Franziskus die Einführung eines Sonntags vor, der ganz dem Wort Gottes gewidmet ist. Die Diözese Linz hat diesen Vorschlag aufgegriffen und den 12. Februar 2017 zum Bibelsonntag erklärt.
Ausgabe: 2017/05
31.01.2017 - Josef Wallner
Zwei Schwerpunkte könnte man am Bibelsonntag setzen, unterstreicht Franz Kogler, der Leiter des Linzer Bibelwerks: „Der Bibelsonntag ruft einmal in Erinnerung, wie bedeutsam das Gotteswort in unserer Liturgie ist.“ Darum soll der Wortgottesdienst am Bibelsonntag in seiner vollen Form gefeiert werden, schlägt das diözesane Liturgiereferat vor, das dafür konkrete Vorschläge erarbeitet hat. Die Pfarren werden ermuntert, alle zwei Lesungen zu verwenden samt Anwortpsalm und Hallelujaruf vor dem Evangelium. Ebenso ist der Bibelsonntag ein Anstoß, dass die Gottesdienstbesucher/innen das gesprochene „Wort des lebendigen Gottes“ durch sinnenfällige Zeichen vertiefen: das kann vom Schmuck des Ambos über eine Evangelienprozession und die Verwendung eines wertvoll gestalteten Evangeliars bis zur Verehrung des Wortes Gottes durch alle Gläubigen gehen.
Die neue Einheitsübersetzung
Es liegt auch auf der Hand, am Bibelsonntag auf die neue Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift hinzuweisen. Die Änderungen im Text sind ein Anstoß, sich wieder bewusster mit dem Inhalt zu beschäftigen. So wird zum Beispiel der Gottesname anders als bisher übersetzt und es werden an vielen Stellen ausdrücklich die Frauen angesprochen und sind nicht mehr nur mit den Brüdern „mitgemeint“.
Lebensbuch
Die Bibel gehört nach wie vor zu den meistverkauften Büchern der Welt und ist für viele doch ein „Buch mit sieben Siegeln“, betont der Bibelwissenschafter und Bischofsvikar Johann Hintermaier. Entscheidend ist, dass die Bibel zum Lebensbuch wird. Als Schlüssel zum Verstehen der oft nicht einfachen Texte schlägt Hintermaier vor, beharrlich zu lesen, über die Worte der Heiligen Schrift nachzudenken und sie ins Gebet zu nehmen.
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