Ein Kind, das trauert, braucht Menschen, die mit ihm sprechen, die zuhören und Fragen ehrlich beantworten. Zudem sind Bücher eine gute Hilfe, Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer zu begleiten.
Ausgabe: 2017/43
24.10.2017 - Brigitta Hasch
Viele Erwachsene können selbst nur schwer mit dem Thema „Tod“ umgehen. Es bleibt oft lange ein Tabu, bis Verwandte oder Freunde sterben und man selbst betroffen ist. Umso schwerer fällt es, Kindern eine Todesnachricht zu überbringen und sie in ihrer Trauer nicht allein zu lassen.
Kinder trauern anders
Für Vorschulkinder ist der Tod nur schwer zu begreifen. Sie verstehen nicht, dass damit auch alle Körperfunktionen und Bedürfnisse aufhören. Fragen wie: „Bekommt Oma im Grab was zu essen?“, oder: „Wie kann Opa im Grab atmen?“, tauchen auf. Manche Kinder wollen dies immer wieder erklärt haben, um es zu verstehen. Beim Antworten sollte man ehrlich sein und auch keine Notlügen verwenden. Besonders wenn es um Unfälle geht, muss man aber nicht über jedes Detail sprechen.
Alltag und Rückzug
Wie Kinder auf den Tod reagieren, ist sehr unterschiedlich, der Bogen reicht von vermehrtem Zuwendungsbedürfnis bis hin zu Aggression. Rasch zur Tagesordnung zurückzukehren, um den Kindern die Trauer zu „ersparen“, halten Expert/innen für den falschen Weg. Ein Raum für Rückzug, Spiele, Bücher, Briefe schreiben, Zeichnungen anfertigen oder ein Fotoalbum zur Erinnerung zu gestalten – all das sind bewährte Mittel, die Kindern helfen, ihre Tauer zum Ausdruck zu bringen.
Bei Fragen und Problemen hilft die Notfallseelsorge OÖ, Schulstraße 4, 4040 Linz, Tel. 0676/87 76 39 70, E-Mail: notfallseelsorge@dioezese-linz.at, http://notfallseelsorge.dioezese-linz.at Hilfe für trauernde Kinder bietet auch der Verein „Rainbows“: www.rainbows.at
Buchtipps
Bikos letzter Tag.
Oft kommen Kinder zum ersten Mal mit dem Tod in Berührung, wenn ein Haustier stirbt. So wie der Hund Biko. Er war alt und krank, und er war der beste Aufpasser der Welt. Aber dann wollte er nur noch schlafen. Eine Geschichte zum Vorlesen für die Kleinsten.
Wie mag´s denn wohl im Himmel sein?
Dieses Buch wagt Humor im Zusammenhang mit dem Tod. Bunte Bilder zeigen kindliche Vorstellungen und Wünsche, wie es den Toten im Himmel gehen könnte. Für Kinder mit viel Fantasie vielleicht Trost und auch Anlass, eigene Ideen zu entwickeln.
Baby Oma.
Oma zieht bei Lumis Familie ein und das freut die Enkelin zunächst gar nicht. Doch dann erkennt Lumi, dass aus der früher grantigen Oma eine ganz andere geworden ist. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander, Oma nennt Lumi nun ihren „kleinen Schnauber“. Lumi kann sich eine Welt ohne Oma nicht mehr vorstellen. Als die Oma stirbt, beginnt Lumi ein Buch über sie zu schreiben, „damit ich sie nie vergesse“.