Wofür brennen junge Frauen? – Das herauszufinden, dazu lädt die kfb in ganz Oberösterreich ein. Gemeinsam dem Sinn des Lebens nachzuspüren und die eigene Lebenszeit zu gestalten, bietet die kfb an. Sie will auf junge Frauen zugehen, egal in welcher Lebenssituation sie stehen. Die Botschaft ist klar: „Du bist willkommen.“
Ausgabe: 2017/43
24.10.2017 - Elisabeth Leitner
Was macht für mich Sinn? – Das herauszufinden, ist nicht eine Sache, die von heute auf morgen geschieht. Beruf, Beziehungspflege, Partnerschaft, Kindererziehung oder ehrenamtliches Engagement fordern viele Frauen und die Frage: Wo bleibe ich mit meinen Sehnsüchten und Fähigkeiten?, droht im Alltagstrubel unterzugehen. Bewusst zu leben und der eigenen Sinnsuche, den eigenen Bedürfnissen Raum zu geben, dazu lädt die Katholische Frauenbewegung immer wieder ein und möchte nun verstärkt junge Frauen damit ansprechen: „Wir sind alle Suchende. Gemeinsam möchten wir uns den Fragen der Welt stellen“, sagt dazu die Vorsitzende der kfb Oberösterreich Paula Wintereder: „Meine Erfahrung ist: Es tut Frauen gut, miteinander in Austausch zu kommen, Gemeinschaft und Spiritualität zu erleben. Es geht darum, den eigenen Platz in der Welt zu finden. Jungen Frauen möchten wir eine religiöse Beheimatung anbieten.“ Gleichstellung, Bildung, Bewahrung der Schöpfung, bewusster Umgang mit den Ressourcen und Solidarität sind nicht nur Schlagworte, sondern auch inhaltliche Eckpfeiler im Programm der kfb. Gemeinsam zu pilgern oder eine Modeschau mit fairgehandelter Kleidung zu veranstalten, eine Liturgie von und für Frauen zu gestalten, das ist alles möglich: „Uns geht es nicht darum, dass Frauen zur kfb kommen und dann das Gefühl haben, sie müssen das ganze Jahresprogramm mitmachen. Wir möchten gerne mit jungen Frauen in Kontakt kommen, auf sie zugehen, sie einladen und fragen: Was braucht ihr? Oder wo möchtet ihr eure Talente einbringen? Das kann auch punktuell sein.“ Dass es notwendig ist, eine Willkommenskultur zu entwickeln und alte, verkrustete Pfarrstrukturen zu hinterfragen und aufzubrechen, ist ein Schritt, den die kfb als größtes Frauennetzwerk Oberösterreichs mit 46.000 Mitgliedern jetzt setzen will: ‚frauen.leben.stärken‘ ist unser Jahresmotto. Und das Angebot gilt für Frauen jeden Alters, egal ob Single, mit Kind, ohne Kind oder verheiratet.“
Meine Zeit gestalten
Eine, die als junge Frau dieses Angebot bereits seit Jahren nutzt, ist Bernadette Hiesl-Danninger aus Perg. „Ich bin vor über zehn Jahren gefragt worden, ob ich mich engagieren möchte. Ich bin ein offener Typ und dachte mir: Was hab ich zu verlieren? Ich probiere es aus“, erzählt die 34-jährige Religionslehrerin. Ihre Zeit gemeinsam mit Frauen zu gestalten, denen sie im Glauben und in ihrer Werthaltung verbunden ist, ist für sie eine Bereicherung. Sich selbst in der kfb mit ihren Talenten einbringen, von Treffen profitieren und auftanken zu können, das spricht sie besonders an. „Für mich ist das Angebot der kfb auch ein Schritt zur Persönlichkeitsförderung. Es stärkt das Selbstbewusstsein.“ Der Blick über den Tellerrand, wie ihn etwa der Familienfasttag ermöglicht, sei ihr wichtig: „Ich will wissen, wie Menschen anderswo leben, welche Probleme sie haben und wie Frauen vor Ort in den Ländern des Südens zum Beispiel durch Bildung gestärkt werden können.“ Und was macht die junge kfb in Perg? „Es gibt ein neues kfb-Team in der Pfarre. Wir haben völlig freie Hand in der Gestaltung“, berichtet die junge kfb-Engagierte vom Pfarrleben. Nicht alles, was früher selbstverständlich geleistet wurde, wie etwa Adventkranzbinden oder für jede Aktion Kuchen zu backen, wird um jeden Preis aufrechterhalten. In Perg organisieren die Frauen u.a. eine Frauenfilmnacht mit Kurzfilmen, einen Abend unter dem Motto „Frau-Sein mit allen Sinnen“ mit Kabarett und Workshops und im März eine Lesung mit Ausstellung. Ihre Zeit bewusst zu gestalten, vom Pilgern bis zu einer Modenschau, dazu lädt die kfb mit der neuen Imagekampagne „Zeit zu leben“ besonders junge Frauen ein. « Info: Tel. 0732/76 10-34 41, www.kfb-ooe.at