Geschichten zur Gloriole der Domkrippe im Mariendom Linz.
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Wenn Engel musizieren, klingt das wie der „schönste Vogelgesang der Welt“, meint Simon Hofer von den St. Florianer Sängerknaben. Gemeinsam mit Fabian Leitner bereitet er sich auf die Advent- und Weihnachtszeit vor. Das tun wohl auch die Engerl der „Gloriole“.
„Meine ganze Familie singt“, erzählt Simon Hofer aus Amstetten. Er ist 14 Jahre alt und schon seit sechs Jahren bei den St. Florianer Sängerknaben. Bereits im Kindergarten hat er so gerne gesungen, dass die Pädagogin aufmerksam wurde und mit seinen Eltern gesprochen hat, ob man den kleinen Simon da nicht fördern könne? Singen gehört für den Altisten – er singt 1. Alt – einfach zum Leben – ob in der Schule, bei Konzerten oder zuhause. Das findet auch sein Kollege, der 12-jährige Fabian Leitner. Er kommt aus Kefermarkt und ist 2. Sopran.
Im Advent wird besonders viel gesungen. Neben den Adventkonzerten, die aufgrund des Lockdowns jetzt nicht wie geplant stattfinden können, wird auch zuhause gesungen. „Papa heizt den Ofen ein. Dann knistert das Holz so schön und in der Stube ist es warm. Wir sitzen beim Adventkranz und dann geht´s los“, erzählt Fabian. Mit „Wir sagen euch an den lieben Advent“ wird eröffnet, dem folgt „Es wird schon glei dumpa“ und – der Zeit voraus – erklingt auch „Oh, du Fröhliche“.
Damit nicht genug. Weil Fabian von einem Bauernhof kommt, trällert er auch im Stall – oft vor großem Publikum: „Wir haben 60 Milchkühe, zwei Stiere, einen Hund, ca. 4 Katzen, 15 Hühner und eine Ziege. Wenn ich im Stall singe, dann schauen sie mich alle an. Ich gehe oft durch und streichle sie.“ Ob das die Milchproduktion fördert, wurde nicht überprüft, klingt aber sehr wahrscheinlich.
Fabian muntert das Singen auf, sagt er: „Ich habe immer schon gerne gesungen. Wenn ich traurig bin und ich singe, dann geht es mir nachher besser.“ Ein bisschen Sorge hatte der junge Sänger, ob da eh nicht zuviel gesungen wird, bei den Sängerknaben? „Das ist gar nicht so viel. Es ist voll cool. Wir können ganz viel machen in der Freizeit“, ist Fabian begeistert: zum Beispiel im Stift Fußball spielen, schwimmen oder skaten. Er lernt auch Akkordeon und hört gerne das Lied „Dance Monkey“. „Pop ist auch gut, wenn er eine gute Message (Botschaft) hat. Die Leute erzählen von Problemen, singen darüber – und was sie dagegen machen“, das gefällt Simon.
Und was sagen die beiden Sänger über die musizierenden Engerl der Domkrippe: Wie klingt das? – „Das klingt nach Frieden und Befreiung. Dass die Armen reich werden oder zumindest genug zum Leben haben und dass es keinen Krieg mehr gibt!“, meint Fabian. „Es ist der schönste Vogelgesang der Welt. Es passt alles zusammen. Es klingt nach Frieden“, findet Simon.
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Die Domkrippe im Mariendom Linz hat etwas Einzigartiges: die „Gloriole“ – ein Strahlenkranz mit 42 musizierenden und singenden Engeln. Der Kranz schwebt über der Heiligen Familie. Zur Ehre Gottes wird hier musiziert und gesungen.
Der große Strahlenkranz über der Geburtsgrotte ist in mehreren Ringen angeordnet. Die Figur in der Mitte stellt Gott, den Vater, dar. Wolken, goldene Strahlen und musizierende Engel umgeben diese Mitte. Die goldenen Strahlen erinnern an eine volkstümliche Erzählung vom Bundesschluss am Berg Sinai. Dort heißt es, dass 70 Blitze vom Berg zu allen (damals bekannten) Völkern der Erde gingen. Licht und Lichtstrahl sind ein häufiges Bild für die Gegenwart Gottes.
Die Wolke ist im Alten Testament ein Zeichen für das Geheimnis Gottes in seiner Nähe zu den Menschen. Die Wolke führt Israel in der Wüste, der Berg Sinai ist in Wolken gehüllt, als Gott zu seinem Volk spricht und mit ihm den Bund schließt, die Wolke lässt sich auf das Bundeszelt Israels herab und erfüllt es. Die Wolke nimmt den auferstandenen Jesus auf, als er zum Himmel aufsteigt. Wie die drei Engel mit Kreuz, Dornenkrone und Kelch auf den Tod Jesu hinweisen, ist die Gloriole ein Hinweis auf die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu.
Die musizierenden Engel sind eine Darstellung dessen, was im Weihnachtsevangelium nach Lukas erzählt wird: Beim Engel, der den Hirten die Geburt Jesu verkündet, war „plötzlich ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“. (Lk 2,13–14)Die Gestaltung der musizierenden Engel sehe ich im Psalm 150 grundgelegt. Der Psalm fordert auf, mit allen möglichen Musikinstrumenten Gott zu loben: Hörner, Harfe und Zither, Pauken, Flöten- und Saitenspiel, helle und klingende Zimbeln.
Dompfarrer Maximilian Strasser
Tipp: Kunst im Advent, Die Virtuelle Domkrippe im AEC, Deep Space, 2.12., 19 Uhr via Live-Stream, www.youtube.com/kiz4020
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