KOMMENTAR_
Neu ist besser. Handy, Computerprogramme, Fahrradschaltung und Küchenmaschine. Ständig werden Produkte verbessert. So wird es versprochen. So erwartet man es auch – und zahlt den Preis.
Alles Gute wünscht man auch für ein neues Jahr – dass es besser werde sogar.
Gut – besser – am besten. Das wäre die Richtung, die man sich für sein Leben wünscht.
Auch das hat seinen Preis: Mehr und mehr kommt einem dabei die Wertschätzung des Guten abhanden. Wo sich Gutes ständig ins Bessere steigern muss, schwindet die Zufriedenheit. Das ist auch eine Form von Armut: wenn jemand nur mit dem Besten leben kann. Es ist wohl eine der Wurzeln des Unglücks gerade in Zeiten des Wohlstandes. Nie ist es gut genug.
Man kann sich über Dinge freuen, auch wenn sie einem anderen Menschen gehören. Man kann wundervolle Landschaften bestaunen, auch wenn man sie nicht selbst bereist hat.
Ein gutes neues Jahr: Das wäre vielleicht eines, in dem man wieder besser spürte, was der Alltag an Gutem birgt, oder dass man die faszinierenden Persönlichkeiten in den Menschen entdeckt, mit denen man lebt.
Dass es gut werde. Das ist die „Besserung“, wie man sie einem Kranken wünscht.
Es wird gut. Das ist auch die Hoffnung der Christinnen und Christen. Auf einen „besseren Himmel“ soll man nicht warten.
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