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Zierlich, verspielt und innig wirken die Figuren dieser Krippe. Ganz eng aneinandergeschmiegt sind die dargestellten Personen: rechts ein einfacher Hirt, umringt von seinen Schafen. Drei Königinnen linker Hand bringen dem Kind ihre Gaben.
In der Mitte sind Maria und Josef mit dem Jesuskind dargestellt, Ochs und Esel lugen von hinten hervor. Auch sie wirken wie ein Ganzes.
Maria ist im Typus der „Maria lactans“, der stillenden Mutter, dargestellt (siehe auch Seite 3). Ein Typus, der in der Kunstgeschichte schon im alten Ägypten
vorkommt und im Christentum seit dem 7./8. Jahrhundert nach Christus zu finden ist. Die Menschlichkeit Mariens und damit auch des Neugeborenen zu betonen, war ein Motiv dieser Darstellungsform.
Wer in Freistadt in die Samtgasse kommt, kann diese moderne Krippe von Christine Stangl hinter der Schaufensterscheibe des „Mühlviertel Kreativ
Hauses“ erblicken. Plastik und Malerei zählen zu ihren künstlerischen Audrucksformen. Die Figuren werden aus je einem Block gearbeitet und erst in
einem zweiten Schritt ausgehöhlt. Sie werden bemalt, gebrannt, glasiert und noch einmal gebrannt. Bunte, fröhliche, poetische und dramatische Verkleidungen sind typisch für Stangls plastische Arbeiten, in denen sie auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier thematisiert.
„Alles wird gut heute Nacht“ – diesen Titel trägt die Krippenszene. „Es ist ein Augenblick der Geborgenheit in einer Geschichte von Wanderschaft und Flucht“, beschreibt es Christine Stangl. Die Gaben, die dem Jesuskind überreicht worden sind: Liebe, Friede und Weisheit.
Gaben, die im 21. Jahrhundert genauso dringend benötigt werden wie damals.
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