Eigentlich wäre ich diese Woche an der Reihe, die sonntägliche Wort-Gottes-Feier (landläufig noch immer „Wortgottesdienst“ genannt) zu gestalten und zu leiten. Da das jetzt nicht möglich ist, falle ich gleich um zwei Freuden um:
Erstens komme ich um die Freude, die Bibeltexte so zu studieren und Kommentarliteratur zu lesen, als würde ich sie für andere vorbereiten. Theoretisch kann ich das natürlich trotzdem tun, praktisch fehlt – ich will ehrlich sein – der Antrieb. Es ist einfach viel schöner, etwas für andere zu tun als nur für sich selbst. Zumindest mir geht es so.
Zweitens fehlt mir das gemeinsame Feiern in der großen Gruppe. Hauskirche ist sehr schön, aber mir fehlen die anderen Gottesdienstteilnehmer/innen, die ich sonst in der Pfarre treffe. Mir fehlt das Spiel unserer Organistin, mir fehlen die vertrauten Gesänge der Gottesdienstgemeinde, zumal ich bei meinem „Talent“ besser nichts alleine singe.
Nun warten wir alle auf die neuen Detail-Regeln für öffentliche Gottesdienste ab 15. Mai. Eines wissen wir schon jetzt: In normalen Pfarrkirchen wird die Gottesdienstgemeine fürs Erste eher der Hauskirche ähnlich sein. Dennoch: Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Orgel wird zwar für das kleine Grüppchen etwas laut sein, aber wir können ja auch kräftiger singen – auch wenn es in meinem Fall falsch gesungen sein wird.