Ich hoffe sehr und bin mir eigentlich sicher, dass weltweit viele Menschen vor dem TV-Gerät saßen, um dem Papst zuzuhören und mit ihm zu beten.
Papst Franziskus wirkte ehrlich getroffen. Er spache von der "Finsternis auf unseren Plätzen, Straßen und in den Städten" und von einer "ohrenbetäubenden Stille".
Für den Papst zeigt die Pandemie die Verwundbarkeit einer Gesellschaft, die in einem Machbarkeitswahn unentwegt nach vorne preschte, im Glauben, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei, ohne Rücksicht auf gerechte Chancen für andere oder auf die Ressourcen des Planeten.
"Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden", sagte der Papst. "Jetzt, auf dem stürmischen Meer, bitten wir dich: 'Wach auf, Herr!'"
Wie eine Spiegel hielt der Papst den Menschen ihr egoistisches Verhalten in Sachen Armut und Klima vor Augen. Es wird abzuwarten sein, ob jene politischen Entscheider und auch die ganz "normale Menschen", die bei dieser TV-Übertragungn noch zustimmend genickt haben, auch nach der Corona-Krise ihr Verhalten ändern werden.