Reichhaltig und vielfältig sind die Erfahrungen, welche die Teilnehmer/innen der KirchenZeitungs-Reise nach Griechenland vergangene Woche nach Hause mitbrachten. Im Zentrum der Reise standen der Apostel Paulus, die Antike und Kultur der Orthodoxie.
Die Göttin Pallas Athene war eine Kopfgeburt – nicht nur, weil sie der menschlichen Fantasie entsprang, sondern weil sie laut griechischer Mythologie aus dem Kopf von Zeus geboren wurde. Der hatte so schreckliche Kopfschmerzen gehabt, dass ihm Hephaistos den Kopf öffnete, um hineinzuschauen. Hervor trat die Athene.
Die Geschichte mag einen Eindruck davon vermitteln, vor welcher Herausforderung der Apostel Paulus im ersten Jahrhundert stand, als er auf dem Areopaghügel nahe der Akropolis mit dem Tempel der Athene – dem Parthenon – versuchte, den heidnischen und kritischen Athenern das Wesen des Christentums nahezubringen.
Beides – Akropolis und Areopag – waren Ziele der KirchenZeitungs-Reise nach Griechenland vergangene Woche. Über 120 Leser/innen waren mit dem KiZ-Team und Biblisch Reisen auf den Spuren des Apostels Paulus, der griechischen Antike und der Orthodoxie unterwegs.
Dabei bot nicht nur Athen einen geografischen Anknüpfungspunkt an die Missionsreisen des Paulus: In Korinth, zu Paulus‘ Zeiten deutlich größer als Athen, lebte der Völkerapostel ganze eineinhalb Jahre lang und ging neben der Mission auch seinem erlernten Beruf nach: Er war Zeltmacher. Warum Korinth zur damaligen Zeit eine kosmopolitische und multikulturelle Metropole war, erschloss sich den KirchenZeitungs-Lesern vor Ort ganz klar: An der Landenge des Isthmus gelegen hatte die Stadt sowohl einen Hafen am Saronischen Golf (Osten) als auch am Golf von Korinth (Westen) und lag an der einzigen Landverbindung zwischen der Halbinsel Peloponnes und dem griechischen Festland. Hier entstand im Jahre 50/51 mit dem Ersten Thessalonicherbrief das älteste uns erhaltene christliche Schriftstück überhaupt. Und die Gemeinde in Korinth war auch selbst Empfängerin paulinischer Briefe.
Auf der Reise gingen die Gäste aus Oberösterreich vergangene Woche über den ausgegrabenen Marktplatz von Korinth, wo sich auch Paulus aufgehalten haben muss. Zweimal feierte die Reisegruppe Eucharistie in der katholischen Bischofskirche in Athen, jeden Tag gab es in den drei Gruppen geistliche Impulse.
Rund tausend Jahre lang waren die Kirchen des Ostens und des Westens verbunden. Erst mit dem großen Morgenländischen Schisma im Jahre 1054 trennten sich Katholizismus und Orthodoxie.
Wie sich die orthodoxe Kirche kulturell reich entwickelt hat, wurde auf der Reise durch Besuche in Kirchen und Klöstern deutlich, allen voran das Kloster Osios Loukas, das auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO steht. Die Hauptkirche mit den berühmten Fresken und Mosaiken aus dem 11. Jahrhundert zeigt deutlich den Einfluss von Byzanz. Als letzter Kaiser nach Byzanz ging Konstantinos XI. Palaiologos übrigens von Mystras in der Nähe des antiken Sparta aus. Die Überreste der mittelalterlichen Stadt Mystras mit ihren Kirchen und Wehrbauten standen auch auf dem Reiseprogramm.
Natürlich wurden weitere Stätten besucht wie Epidauros, Mykene, Delphi und die venezianische Festung in Nafplio. Dazwischen blieb Zeit, um das Land heute kennenzulernen, wie bei der Überfahrt auf die Insel Poros oder beim Besuch einer Weinkellerei. Mancher ging sogar noch ins Meer baden. Der angekündigte Regen kam nie. Mit dem Ruf „Auch ich in Arkadien“ konnten sie sich Johann Wolfgang von Goethe anschließen – mit einem Unterschied: Die KirchenZeitungs-Leser/innen waren im wirklichen, griechischen Arkadien, das Goethe nie gesehen hat. «
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